Sonntag, 18. September 2011

Rückschau: Lesung am 23. Februar: JAN BÖTTCHER DAS LIED VOM TUN UND LASSEN



Der alternde Musiklehrer Mauss will es noch einmal wissen und seinen Schülern nicht länger bloß Wissen ver­mitteln. Er schart die Jugend­lichen um sich, eröffnet ihnen im Unter­richt ungewohnte Frei­heiten. Diese Frei­heit ist es, die Johannes Engler stutzig macht. Noch ist der Schul­gutachter darum bemüht, jung zu wirken, noch sammelt er Beob­ach­tungen – da hat er sich bereits in eine gerade voll­jährige Schülerin verguckt. Ein Armuts­zeugnis, ahnt er. Denn für Clarissa Winter­hof dreht sich die Welt vor allem um den Selbst­mord ihrer Mit­schülerin. Nach und nach erschließt sie sich einen virtu­ellen Raum zum Trauern: Ihr Blog ist Abgesang und Ouver­türe, ein Ort, an dem die Lebenden und die Toten neu zusammen­finden. Auch Mauss und Engler begegnen sich darin wieder, und wie sich zeigt, als Helden einer ihnen kaum bekannten Geschichte.
Drei Generationen, die Jahre, Jahrzehnte gelebten Lebens trennen. Erst drei­stimmig erklingt Das Lied vom Tun und Lassen, ein Lied von Freund­schaft, Verlust und Neubeginn – welt­haltig und voll unter­gründiger Spannung.


Foto: Timm Kölln

Jan Böttcher, geboren 1973 in Lüneburg, lebt als Autor und Singer-Songwriter in Berlin. Nach vier Alben mit seiner Band »Herr Nilsson« veröffentlichte er zuletzt das Soloalbum Vom anderen Ende des Flures.
2003 erschien sein literarisches Debüt Lina oder: Das kalte Moor, 2006 der Roman Geld oder Leben. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb gewann Jan Böttcher den Ernst-Willner-Preis; den bald folgenden Roman Nachglühen (2008) bezeichnete die Süddeutsche Zeitung als "ein stilles Meisterwerk". Das Lied vom Tun und Lassen, im Herbst 2011 bei Rowohlt erschienen, ist sein vierter Roman.

JAN BÖTTCHER
DAS LIED VOM TUN UND LASSEN
am Donnerstag, 23. Februar 2012
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

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