Petas Körper besteht aus einem Dreieck mit zwei gleichschenkeligen Seitenlinien, aus denen zwei schmächtige Ärmchen wachsen. Unter der Grundlinie hat er noch zwei dünne Beinchen. Weil Manfred ihn darum gebeten hat, stellt Peta Auszüge aus seinem Tagebuch zusammen und kommentiert damit seine Krisen, Leidenschaften und Wahnvorstellungen: Die harmlose Stuckleiste an seiner Zimmerdecke, die sich plötzlich in einen schweren Gegenstand aus Gußeisen verwandelt und auf ihn herabfällt. Die Aggression an einer alten Frau beim Schwimmen im Stadtbad. Die morgendliche Busfahrt zur Arbeit, auf der er sein Leben verwettet, weil der Bus es nicht schafft beim nächsten Grün über eine Ampel zu kommen. Das Schwangerschaftserlebnis auf dem Spielplatz unter schwangeren Müttern. Die kleine Halbschwester Evi, die sich weigert Peta als dreieckigen Gegenstand zu malen. Der Fiebertraum, der nach Jahrzehnten wieder zurückkehrt. Sein Verhältnis zu sich selbst und zu den Menschen...
Albert Tullio Lieberg, Sohn eines estländischen Vaters und einer italienischen Mutter, wird in Mailand geboren. Er wächst im Ruhrgebiet auf - Gelegenheitsjobs und Sänger einer Punkrockband. Nach dem Diplom in Soziologie und Wirtschaft beendet er in London das Studium des lyrischen Gesangs. Es folgt parallel dazu die Promotion in Entwicklungspolitik an der Universität München. Nicht nur während seiner Ausbildung arbeitet er als Statist und Schauspieler für Theater und Film, als Kellner und Barmann, als Zeitungsbote, in Gärtnereien, als Landarbeiter auf Plantagen und als Montagearbeiter in Stahlwerken. In den neunziger Jahre zieht er nach Rom, später nach Barcelona. Seit über fünfzehn Jahren ist er immer wieder als Entwicklungsberater für die Vereinten Nationen in Krisengebieten tätig. Er schreibt Romane, Erzählungen, und Kurztexte.
ALBERT TULLIO LIEBERG
DER DREIECKIGE MENSCH
am Donnerstag, 29. August 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz
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