Freitag, 20. Mai 2011

Rückschau: Lesung am 29. September: MAJA LUDWIG und SASKIA JAJA - ETIKETTENSCHWINDEL



Kofferpacken ist ein Kinderspiel. Und im Grunde spielt man es Tag für Tag, auch noch als Erwachsener. Man packt alles mögliche in seinen Koffer, um das meiste sofort wieder zu vergessen. Macht man den Koffer eines Tages auf, warum auch immer, steht man erschreckt vor einem Sammelsurium von Dingen, die man für sein Leben halten sollte, und mit denen man gar nichts anfangen kann. Entweder man klappt den Koffer dann vor Schreck gleich wieder zu. Oder man fängt man an, aufs Geratewohl rote Fäden zu spinnen zwischen Dingen und Ereignissen, die nichts miteinander zu tun haben, und nennt dies nach Belieben Schicksal, Zufall oder Lebenslauf. Dann muß man sich aber für den Menschen halten, dessen Name draußen auf dem Anhänger geschrieben steht. Mit Name und Telefonnummer und den Flugscheinen von der letzten Reise. Und dann denkt man an all die Rollbänder und Gepäckfächer dieser Welt, auf denen so ein Koffer verloren gehen kann, und auf die unbeteiligten Beamten an der Zollkontrolle, die alles Verdächtige unter die Lupe nehmen und einziehen, was ihnen gefällt, während man sich selbst am liebsten still und heimlich davonschleichen möchte, falls sie gleich etwas finden, von dem man selbst nicht mehr den blassesten Schimmer hat und womit man eindeutig des Etikettenschwindels überführt werden kann.

MAJA LUDWIG und SASKIA JAJA treffen sich in Berlin zu einem Stipendiatentreffen der eigenen Art - mit Geschichten von Abzählreimen, Jahrgangssekt, Zollkontrollen, Papiertigern, verlorenen Gepäckstücken, Lebensmittelskandalen, Tapetenkleister und dem langen Weg von einem Wort zum anderen...

Maja Ludwig, Jahrgang 1979, freischaffende Schriftstellerin und Dramatikerin, Studium an der Freien Universität Berlin und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, 2011 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen im Bereich Literatur.

Saskia Jaja, Jahrgang 1983, Historikerin und Übersetzerin, Studium in Deutschland und Polen, 2011 Stipendiatin der Villa Decius in Krakau.

MAJA LUDWIG und SASKIA JAJA
ETIKETTENSCHWINDEL
am Donnerstag, 29. September 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 15. September: ZAZA BURCHULADZE und ANASTASIA KAMARAULI ADIBAS



Tbilisi, 8. August 2008, Tag eins des Kaukasuskrieges zwischen Russland und Georgen. 15 Protagonisten, 15 Geschichten, 15 Perspektiven auf den Kriegsbeginn und die Reaktion der georgischen Gesellschaft. Tbilisi – City of Fake, Krieg und Sex, Transformationsgesellschaft, Pseudo-Patriotismus und Pseudo-Religiosität und Globalisierung, Mode und Virtualität als Symbole des 21. Jahrhunderts - das sind die Grundmotive, die diese mosaikartig zusammengefügten Erzählfragmente verbinden.
Es ist das verführerische Bild einer modernen, farbenfrohen Stadt und zugleich ein Blick hinter die bunten Fassaden der Tbiliser Kultur: Die Stadt ist unecht, weil die Bürger der Stadt unecht sind. Der Roman zeichnet das Bild der georgischen Gesellschaft, die mit ihrer sowjetischen Grundhaltung vergeblich versucht, sich in eine moderne, stark europäisierte - amerikanisierte Gesellschaft zu verwandeln, die anstatt eine Transformation zu durchlaufen, in eine Phase der Mutation geraten ist und nicht mehr zu sich selbst zurückfinden kann.


Zaza Burchuladze, geboren 1973 in Tbilisi, gilt als einer den bedeutendsten Schriftsteller der postsowjetischen georgischen Literatur. Er ist einer der Hauptvertreter der Postmoderne. Als Underground-Schriftsteller veröffentlichte er bis 2001 unter dem Pseudonym Gregor Zamza.
Anastasia Kamarauli ist gebürtige Georgierin und übersetzt zeitgenössische georgische Literatur. Der Roman ADIBAS ist nach der Anthologie "Georgische Gegenwartsliteratur" (Reichert Verlag) ihre zweite Arbeit.

ZAZA BURCHULADZE - ADIBAS
am Donnerstag, 15. September 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 08. September: RATO VOM SEE



"ich mache gelesene, illustrierte und geträllerte texte. man muß das machen. denn antoine de saint-exupéry ist zwar tot, aber der kleine prinz lebt ja weiter. er kämpft alternd gegen sein übergewicht oder lernt interessante leute kennen. zb herrn P., der sich terrassengedanken macht und schach gegen eine nebelkrähe spielt. oder sebastian wondrazcek, der am ku'damm mit einem einhorn kämpft. oder frau mausezahn, die sich trennungshalber mit dem blut eines osterlamms bekleckert..."

jahrgang 1958. coach und psychotherapeut. in den frühen 80igern mit eigenen liedern im 'go in' in der bleibtreustrasse aufgetreten. seit einigen jahren ausstellungen von graphik und malerei. mitglied der lesebühne amygdala im artroom berlin carrée.




RATO VOM SEE
am Donnerstag, 8. September 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 01. September: CKLCK FISCHER und JANNIS POPRANDOV - WEDDING VS. PRENZELBERG



GETTOBLUME

Aris Zarkos möchte Schriftsteller werden. Er hat bisher noch kein einziges Wort zu Papier gebracht, ist aber immerhin im Besitz eines roten Notizbuchs, welches er fleißig durch die Gegend trägt. Zarkos verliert seinen Job als Taxifahrer und liefert sich einen Kleinkrieg mit seiner Exfreundin Gesine. Doch Gesine ist nicht das Problem. Das Problem ist Hakan Schmidt. Bestsellerautor und Liebling des Feuilletons. Hakan Schmidts Erstlingswerk Gettoblume stürmt gerade die Bestsellerlisten.

„Die Literatur, Aris“, sagte sie. „Die Literatur ist ein hermetisch abgeriegelter Hochsicherheitstrakt. Es ist leichter eine Passagiermaschine ins Pentagon stürzen zu lassen, als ein Literaturstipendium zu ergattern. Du kannst da nicht einfach anklopfen, und sagen: Hallo hier bin ich. Die Rechten kontrollieren die Wirtschaft, die Linken kontrollieren die Kunst. Aber die Methoden sind auf beiden Seiten völlig identisch. Schriftsteller, Maler, Schauspieler, Regisseure, Fotografen, alle Künstler sind in Geheimbündnissen organisiert. Sie operieren im verborgenen. Sie schieben sich gegenseitig die Aufträge zu, und rekrutieren ihren Nachwuchs aus den eigenen Reihen.“

Jannis Poptrandov, gebürtiger West-Berliner, 38 Jahre alt, wohnhaft in Wedding.
Keine Stipendien, keine Preise, keine Gelder der öffentlichen Hand.
Verheiratet, aber sonst unabhängig.



DAS TAGEBUCH DER KRISTIN ZIMT. Aus dem Leben einer Kollwitzplatzmutter.

Kristin Zimt ist „noch nicht einmal ganz über Mitte Dreißig“ und seit einem Monat geschieden. Jetzt wohnt sie mit ihrer Tochter Tiffany in der nun zu großen und viel zu teuren Wohnung im Prenzlauer Berg – und steht nach fast fünfzehn Jahren Ehe vor einem neuen Leben. Und einem Berg von Problemen. Was liegt da näher, als wieder mit Tagebuchschreiben zu beginnen?

Witzig, temporeich, ehrlich, manchmal böse und auch melancholisch – und immer dicht am Leben. Ein Buch über den Neuanfang, das Älterwerden und Jungbleiben, die verlorene Liebe und die neue Liebe. Eine bitter-süße Geschichte der Tradition von Adrian Mole und Bridget Jones.

CKLKH Fischer, geb. 1974 in Berlin, Schriftsteller und freier Journalist, Drehbuchautor. Veröffentlichungen in Literaturmagazinen und Anthologien. Der Roman Grosse Kannibalenschau ist 2010 im Periplaneta-Verlag erschienen.

CKLCK FISCHER und JANNIS POPRANDOV - WEDDING VS. PRENZELBERG
am Donnerstag, 01. September 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 25. August: STRASSENMÄDCHEN (BLAUES HERZ)


Foto: Jana Legler / rockzoom.de

Die Wanderlesebühne STRASSENMÄDCHEN (BLAUES HERZ) hat sich zu einem Geheimtipp in der Lesebühnenszene Berlins gemausert. Die drei Autorinnen Jana Volkmann, Caroline Schließmann und Christiane Reichart treten mit ganz unterschiedlich Tehttp://www.blogger.com/img/blank.gifxten auf, die in ihrer Mischung eine abwechslungs- und geistreiche, mal erotische, mal ironische, mal skurrile, auch nachdenkliche, berührende oder witzige Komposition ergeben. Ein Abend mit den Straßenmädchen ist alles, aber bestimmt nicht langweilig. Unterstützt werden sie von verschiedenen Bühnenkünstlern, die lesen, singen oder einfach nur schön aussehen. Die Besucher erwartet ein Programm, in dem sich Berlin widerspiegelt: kluge, freche und aktuelle Kunst in einer verzaubernden Melange.

STRASSENMÄDCHEN (BLAUES HERZ)
am Donnerstag, 25. August 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Samstag, 14. Mai 2011

Rückschau: Lesung am 18. August: DIE UNERHÖRTEN AUSWÄRTSSPIEL



Die Unerhörten sind kreative Autorinnen und Autoren, die mit großem Engagement unerhörte Literatur schreiben und ihre Texte seit 2009 gemeinsam in Berlin vorstellen. Ihre Lesebühne ist mittlerweile auch über die Grenzen Friedrichshains hinaus bekannt. Das Besondere an den „Unerhörten Leseabenden“ ist die breit gefächerte Individualität der Schreibstile.

Zu ihren Merkmalen zählen: Ein Thema wird aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Sechs spannende, nachdenkliche oder lustige Geschichten von sechs talentierten Autoren in sechs eigenwilligen Stilen. Die Texte haben nicht nur eine hörbare, sondern auch eine lesbare Qualität. Das ist unterhaltsam-abgründig, kurzweilig & provokativ. Unerhört eben!

Die Unerhörten sind:
Friedhelm Feller-Przybyl
Doris Lautenbach
Ariane Meinzer
Mark Scheppert
Susanne Schmidt
Sebastian T. Vogel.
Alle Autoren schreiben für Zeitschriften, Blogs, twittern (literarisch) oder haben eigene Veröffentlichungen vorzuweisen.


DIE UNERHÖRTEN
AUSWÄRTSSPIEL
am Donnerstag, 18. August 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 11. August: (AB)SCHREIBEN



Verein Kreatives Schreiben e.V. proudly presents: Frische Texte!

Was ist der Unterschied zwischen Gutenberg und Guttenberg? Was ist der Unterschied zwischen Plagiat und Collage? Ist wirklich schon alles erzählt? – Diese Fragen und noch andere werden vielleicht bei dieser Lesung beantwortet. Vielleicht auch nicht. Auf jeden Fall gibt es einen guten Berg frischer Texte, (so frisch, dass sie kaum jemand kennt), gelesen von ihren Urheberinnen und Urhebern.
Dreißig schreibende Schülerinnen und Schüler haben Anfang August an der Schreibwerkstatt ABSCHREIBEN – Werkstatt für selbstausgedachte Texte. Geschrieben wurde zum Thema und zu ganz anderen Dingen. Geschichten. Und Stories. Auch Gedichte. Sogar Lieder. Wort-Gebilde. Interaktive Texte. Vielleicht ein Hörspiel. Texte, die doch gar keinen Namen haben. Vier von diesen dreißig Jugendlichen lesen, was sie Anfang August geschrieben haben. Und wer selbst einmal bei einer Werkstatt mitmachen will, der nimmt am besten das Original: www.schreibwerkstatt-berlin.de


Frische Texte! (AB)SCHREIBEN
Es lesen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werkstatt für selbstausgedachte Texte
am Donnerstag, 11. August 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 04. August: MENA KOLLER und JORDAN T. A. WEGBERG


Mena Koller ist hauptberuflich Vagabundin und lebt und schreibt zurzeit in Berlin. Ihr erstes Buch mit Märchensatiren unter dem Titel Es war einmal... alles ganz anders erscheint im Herbst beim Schauermärchen Verlag. Live kann man sie regelmäßig bei der Lesebühne Lunge im Café Tasso erleben.


Jordan T. A. Wegberg ist freiberuflicher Übersetzer und Lektor. 2009 erschien im Rowohlt Verlag sein erster Roman Memory Error, der mit zahlreichen Preisen gewürdigt wurde; Herzbesetzer folgte 2010. Der Roman Klassenziel zum Thema Amoklauf erscheint im Sommer nächsten Jahres. Auch für seine Kurzgeschichten wurde Wegberg mehrfach ausgezeichnet. Sie erschienen in Anthologien, in der Berliner Literaturzeitschrift Storyatella sowie in Tageszeitungen. Jordan T. A. Wegberg arbeitet ehrenamtlich als Online-Berater für Jugendliche, engagiert sich im Freien Deutschen Autorenverband sowie im Archiv der Jugendkulturen e.V. und ist Mitbegründer einer Textwerkstatt.

MENA KOLLER und JORDAN T. A. WEGBERG
am Donnerstag, 04. August 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz