Freitag, 29. April 2011

Rückschau: Lesung am 30. Juni: CHANCEN FÜR NUANCEN? EINE LYRISCHE PAELLA



Warum schreibt man überhaupt noch Gedichte, wo es Romane sind, die zur Berühmtheit verhelfen? Eine plausible Antwort darauf gibt es nicht. Aber für irgendetwas muss es ja gut sein, wenn eine unbekannte Kraft den Griff zu Stift und Papier diktiert, und sei es mitten in der Prüfungszeit. - Tobias Beyer, geboren 1989, studiert in Potsdam Deutsch und Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde auf Lehramt.

Was ist, wenn dieser Satz mehr wert ist, als alles, was ich bis dahin schrieb? Menschen sollten nicht alleine sein und ihre Texte auch nicht. Selbst kitschige Liebesgedichte und melancholische Momentaufnahmen. - Martina Krafczyk, geboren 1990, studiert in Potsdam Kulturwissenschaft und Polonistik.

Alles ist nichts und Alles ist nicht Nichts. Und das ist kein intellektuelles Wortspiel. - Ralf Drechsler, geboren 1987, studiert seit 2008 Deutsch und Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde in Potsdam und unterrichtet Kempo-Kung Fu und Yoga in Falkensee. Er arbeitet sowohl mit klassischen Gedichtsarten wie Sonetten und Balladen, als auch mit freien Formen und der Kombination von beidem. Inhaltlich setzt er sich keine Vorgaben.

Drei junge Erwachsene. Es verbindet sie wenig mehr, als dass sie seit ihrer Jugend schreiben. Doch ihre Texte könnten unterschiedlicher nicht sein. Und deshalb sollen diese nun endlich einmal gemeinsam vorgestellt werden.

TOBIAS BEYER, MARTINA KRAFCZYK, RALF DRECHSLER
CHANCEN FÜR NUANCEN?
Eine lyrische Paella von Potsdamer Studenten

am Donnerstag, 30. Juni 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 23. Juni: LÉDA FORGÓ - VOM AUSBLEIBEN DER SCHÖNHEIT



Auf den ersten Blick hatte er schöne Augen. Auf den zweiten Blick war er seltsam. Beim dritten Hinsehen war Lále nicht mehr in der Lage, an ihm schön und seltsam zu unterscheiden.

"Das Außergewöhnliche an Léda Forgó ist nicht einmal, dass sie so unglaublich begabt ist, sondern wie sie in ihrem neuen Roman zeigt, was Identität ist — dieser so aufgeblasene wie abgenutzte Begriff wird in «Vom Ausbleiben der Schönheit» anschaulich als das Einzige, was einen Menschen zu retten vermag: seine Eigenständigkeit, die unverwechselbare Sprache, die verwirrende Intimität des Körpers, die Wahrhaftigkeit. Und so ist dieser Roman von Léda Forgó ein Buch über Widerständigkeit und Glück geworden, ein einziges Trotzdem!" Katharina Hacker

"Léda Forgó ist mit diesem Buch ein Meisterstück gelungen — eine poetische Choreographie der Lust, kleiner Schrecken und tiefer Wahrheiten." Michael Stavaric

Léda Forgó, 1973 in Ungarn geboren und aufgewachsen, lebt in Berlin. Sie studierte an der Universität der Künste Szenisches Schreiben. Für ihren Debüt-Roman Der Körper meines Bruders wurde sie 2008 mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet, Vom Ausblieben der Schönheit erschien 2010 im Rowohlt.Berlin-Verlag.


LÉDA FORGÓ
VOM AUSBLEIBEN DER SCHÖNHEIT
am Donnerstag, 23. Juni 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 21. Juni: DOREEN DAUME liest BRUNO SCHULZ DAS SANATORIUM ZUR SANDUHR



Das Sanatorium zur Sanduhr ist ein Buch über die verrinnende und die stehenbleibende, über die wuchernde, sich verästelnde und die rückwärts laufende Zeit, ein Buch über die Jahreszeiten mit ihrem Licht und ihren Gerüchen, aber auch ein Buch der kindlich-zarten Erotik und nicht zuletzt der grotesken Gestalten, das ein phantastisches Universum eröffnet.

Der vielleicht größte polnische Dichter des 20. Jahrhunderts, dessen Größe nun erst, dank der neuen Übersetzung, im Deutschen erkennbar wird.
Andreas Dorschel, Süddeutsche Zeitung

Bruno Schulz, geboren 1892 im galizischen Drohobycz, studierte Architektur und arbeitete als Kunstlehrer. Seine Erzählzyklen Die Zimtläden und Das Sanatorium zur Sanduhr zählen neben Kafka, Rilke und Proust, Thomas Mann und James Joyce zur Weltliteratur der Moderne. 1939 wurde Drohobycz von der Roten Armee 1941 von der Wehrmacht besetzt. Ende 1942 wurde Bruno Schulz im Drohobyczer Getto von einem Gestapo-Offizier erschossen.

Doreen Daume, geboren 1957 in Dortmund, hat in Wien Musik und Musikpädagogik studiert, an diversen Schulen und Musikschulen unterreichtet, ein kurzes Intermezzo als Pharmareferentin eingelegt und ist seit 1999 freie Übersetzerin von polnischer Literatur, vorwiegend Lyrik und Drama. Für ihre Übersetzungvon von Bruno Schulz, Czeslaw Milosz, Ewa Lipska, Mariusz Grzebalski, Piotr Sommer und anderen hat sie zahlreiche Stipendien und Preise erhalten, darunter den Österreichischen Staatspreis für Literaturübersetzer 2008 für das Gesamtwerk.


DOREEN DAUME liest BRUNO SCHULZ
DAS SANATORIUM ZUR SANDUHR
am Dienstag, 21. Juni 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 16. Juni: IBTISAM AZEM - DER SCHLAFRÄUBER GHARIB HAIFAWI

Im Leben und Erleben des Gharib Haifawi- eines „Fremden aus Haifa“ - spiegelt sich die vielschichtige und spannungsreiche Existenz der Palästinenser im heutigen Israel. Ibtisam Azems Erzählung behandelt Themen wie Fremde in der Heimat, Geschichte in der Gegenwart und Freundschaft im Konflikt. Sie vermitteln eine Version der Wirklichkeit, die mit dem Nahost-Konflikt, wie wir ihn aus den Nachrichten kennen, nur wenig Berührungspunkte aufweist.



Ibtisam Azem, palästinensische Autorin und Journalistin, kam im Alter von 22 Jahren nach Deutschland. Sie hat in Jerusalem und Freiburg Islamwissenschaften, deutsche und englische Literatur studiert und in verschiedenen NGOs mitgewirkt. In Berlin arbeitet sie für das Fernsehen sowie für Print- und Online-Medien. Die Erzählung Der Schlafräuber Gharib Haifawi ist im April 2011 in Beirut in arabischer Sprache erschienen.



Leila Chammaa hat Islamwissenschaften, Arabistik und Politologie studiert und übersetzt seit 1992 arabische Prosa und Lyrik ins Deutsche. 2002 gründete sie die Agentur Alif zur Vermittlung arabischer Literatur im deutschsprachigen Raum. Somar Almir Mahmoud ist in Syrien geboren, studiert in Berlin Philosophie und Arabistik und ist ein leidenschaftlicher Oud-Spieler. Er wird die deutsch-arabische Lesung musikalisch begleiten.


IBTISAM AZEM
DER SCHLAFRÄUBER GHARIB HAIFAWI
LEILA CHAMMAA
SOMAR ALMIR MAHMOUD
am Donnerstag, 16. Juni 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz