Montag, 20. Dezember 2010

Rückschau: Lesung am 03. Februar: STORYATELLA - EIN BESONDERES STÜCK BERLINER HEIMATKUNDE





Frank Nussbücker und Andreas B. Vornehm sind die beiden Herausgeber der 2008 gegründeten Kurzgeschichtenzeitschrift STORYATELLA.
Ghostwriter und Schauspieler der eine, Grafiker und Betreiber eines Kreativbüros für Texte & visuelle Kommunikation der andere, trifft sich bei STORYATELLA eine ihrer großen Leidenschaften: Beide schreiben Shortstorys mit Herzblut. Ob autobiografisch initiiert oder voller anarchischer Ideen, alle zeichnen sich durch tiefsinnigen Humor durch exzellente Sprachbeherrschung aus.
Ihre Geschichten verstehen sie als Literatur-Roadmovies, die ihre Leser und Zuhörer mit auf die Reise nehmen – an Orte, die diese SO nie zuvor betraten, ja deren Existenz sie womöglich nicht einmal ahnten. Und doch befinden sie sich oftmals gleich nebenan – in jedem Falle mitten im Leben.

STORYATELLA – EIN BESONDERES STÜCK BERLINER HEIMATKUNDE
Literatur-Roadmovies aus dem Herzen des Molochs:
Frank Nussbücker & Andreas B. Vornehm

am Donnerstag, 03. Februar 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz


Ich fang nochmal an - für alle, die sich nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen.

Rückschau: Lesung am 27. Januar: RICHTIGE FREUNDE. Die KOOKread-Redaktion liest



Jan Böttcher
Autor und Musiker, auch Redakteur für KOOKmusic. CD-Veröffentlichungen solo und mit der Band Herr Nilsson bei KOOKmusic, Prosaveröffentlichungen bei kookbooks und bei Rowohlt Berlin. Stipendium Deutscher Literaturfonds e.V. 2006, Ernst-Willner-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2007 u.a.

Alexander Gumz
Autor, auch Redakteur für KOOKmusic. Arbeit u.a. für das poesiefestival berlin. Seine Lyrik erschien in Zeitschriften und Anthologien, original wie übersetzt. Wiener Werkstattpreis 2002, Autorenstipendium des Berliner Senats 2010. Sein Debütband "ausrücken mit modellen" erscheint 2011 bei kookbooks.

Karla Reimert
Autorin und Lektorin. Nach langem Ägyptenaufenthalt seit 2006 wieder in Berlin. Zahlreiche Lyrik- und Kurzprosaveröffentlichungen. 2003 gewann sie für ihre Kurzprosa den Preis des Rheinsberger Autorinnenforums. Sie lektoriert Literatur und wissenschaftliche Texte und ist Autorin von "Kafka für Eilige" (Aufbau-Verlag).

Daniela Seel
Autorin, Verlegerin und Lektorin. Gründete 2003 den Verlag kookbooks, lektoriert und verlegt dort Lyrik, Prosa, Essays, Künstler- und Kinderbücher. Ihre Lyrik hat sie in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. 2010 erscheint ihr Debütband "ich kann diese stelle nicht wiederfinden" bei kookbooks.

Uljana Wolf
Autorin und Übersetzerin. Sie wurde für ihren Lyrik-Debütband bei kookbooks 2006 mit dem renommierten Peter-Huchel-Preis und dem Dresdner Lyrikpreis ausgezeichnet. Wolf leitet literarische Workshops und übersetzt Lyrik, vor allem aus dem Englischen. Ihr zweiter Band, "falsche freunde", erschien 2009 bei kookbooks.

RICHTIGE FREUNDE. Die KOOK-Redaktion liest.
Prosa und Lyrik von Jan Böttcher, Alexander Gumz, Karla Reimert, Daniela Seel und Uljana Wolf.

am Donnerstag, 27. Januar 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz


Ich fang nochmal an... für alle, die Bücher nicht nur in der Küche haben.

Samstag, 6. November 2010

Rückschau: Lesung am 13. Januar: THILO BOCK - Immer wieder rockt der Bock



Aus dem Hause Thilo Bock erhält man Dichtungen aller Art. Nun ist es aber ein Irrtum anzunehmen, Dichtungen wären ausschließlich aus Plastik, Gummi oder Silikon und würden ausschließlich verschraubt oder verklebt. Mitnichten. Man braucht nicht einmal einen Klempner dafür.
Genauso ist es ein Irrtum anzunehmen, Neukölln läge im Wedding. Man kann aber mit der U8 hinfahren und auch mit dem M29. Bis Hermannplatz. Das kommt zwar fast schon einer Weltreise gleich, denn Berlin ist groß und nicht immer ganz dicht, aber zuweilen lohnt es sich.
Zum Beispiel wenn Thilo Bock auf große Fahrt geht - etwa vom Wedding bis nach Neukölln und weiter bis, dann hat er auf jeden Fall eine große Tasche dabei. Und darin jede Menge beschriebenes Papier. Mit Geschichten drauf. Manche sagen Texte dazu. Die meisten können als komisch empfunden werden. Weil sie komisch gemeint sind. Eine Tasche voller Dichtung also oder auch voller Dichtungen. Eben Dichtungen aller Art. Zum Beispiel solche, die er in Heftchen drucken läßt. Die heißen dann Dichter als Goethe und sind numeriert. Vor kurzem ist Nummero zwo aus der Druckerei gekommen. Das versteht zwar kein Klempner mehr, aber wir mögen die besonders gerne. Vielleicht gibt es auch ein Stück von einer besonders großen Dichtung, die heißt dann Die geladene Knarre von Andreas Baader und wurde 2009 nicht verbaut, sondern gedruckt. Und dann liest Thilo wie immer noch was ab von Blättern, die frisch aus seinem Drucker gekommen sein werden. Ganz frisch abgedichtet, sozusagen. Das rockt.

(Thilo Bock lebt ohne Hund irgendwo in Berlin. Er liest, singt und trinkt regelmäßig vor Publikum. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit nichts.)

THILO BOCK Immer wieder rockt der Bock
Thilo Bock liest & trinkt Geschichten aus Spaß und Bier aus großen Flaschen
am Donnerstag, 13. Januar 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz


Ich fang nochmal an... für alle, die Dichtungen nicht im Baumarkt kaufen.

Rückschau: Lesung am 06. Januar: SASCHA REH - FALSCHER FRÜHLING


FALSCHER FRÜHLING erzählt von einer Nacht, in der der Alltag dreier Menschen auseinanderbricht, und von einer Begegnung, die sie wieder zu einer Familie macht.
Lothar Lotmann, ein alternder Theatermann, will mit einer letzten großen Inszenierung noch einmal die Ideale in der Kunst verwirklichen, an denen er im Leben gescheitert ist: Liebe, Freundschaft, Ehrlichkeit. Der verachteten Unterhaltungsindustrie setzt er seit langem nichts mehr entgegen, seine Freunde hat er brüskiert, und seine Frau Emilie, eine erfolgreiche Bühnenbildnerin, ist seine peinlichen Provokationen leid. Doch der »zweite Frühling«, den sie sich von einem Treffen mit einem alten Freund am Vorabend ihrer Scheidung erhofft, treibt hochkomische Blüten. Und ihre Tochter Franziska, die vor dem Beziehungsballast der Eltern in virtuelle Welten flüchtet, überwindet endlich ihre Angst vor einer eigenen Suche nach Glück.
Sascha Rehs Debütroman ist eine schöpferische Hommage an die modernen Theaterklassiker und wird durch seinen ironischen Ton und virtuose Perspektivwechsel zum Ereignis.

Diesen drei, aus gemeinsamen Enttäuschungen, Hoffnungen und Wünschen verbundenen Figuren, gibt der bereits mit Preisen ausgezeichnete Sascha Reh eine (Theater-)Bühne, auf der sie ohne quietschig-bunte Effekte erzählen und sich ausbreiten können. Vom exhibitionistischen Fahrstuhlsex bis zur Familienbeichte im Restaurant. Ein kluger, unaufdringlicher, fast weiser Spätsommerroman.
Jan Drees, WDR 1Live

SASCHA REH - FALSCHER FRÜHLING
am Donnerstag, 06. Januar 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Ich fang nochmal an... für alle, die genug vom Winter haben.

Freitag, 22. Oktober 2010

Rückschau; Lesung am 16. Dezember: MAX VAN DER OOS - HINTERHOFGESCHICHTEN



Max van der Oos ist ein liebenswerter, aufgeschlossener, aber bequemer Mensch, deshalb lässt er sich lieber vorlesen als selbst zu lesen. Zu diesem Zwecke lädt er sich gerne Gäste ein, hauptsächlich jeden 2. Samstag um 11 Uhr in seine Sendung Auslesen im Sender Alex. Dort lesen sie alle: Autoren, Slamer, Lesebühnenmitglieder, Größen und Newcomer, die Creme de la Creme und was die Leseszene sonst noch hergibt. Und nicht nur der nette Herr van der Oos, nein, die ganze Welt kann ihnen im Internet und über den Äther zuhören!!
Doch manchmal gibt sich der freundliche Herr van der Oos einen Ruck, vagabundiert von einem offenen Mikro zum anderen und gibt dort Selbstgeschriebenes zum besten. Neuerdings hat er ganz in seiner Nähe bei der Lesebühne Vision und Wahn ein lauschiges Plätzchen gefunden, wo er sich als Dauergast alle vier Wochen so richtig auslesen kann.
Seine Geschichten sind leicht verschroben bis ziemlich skurril, handeln von seinem magischen Hinterhof und von merkwürdigen menschlichen Irrlichtern und vielem mehr. Wie es sich für einen gebürtigen Schwarzwälder gehört, der sich vor Jahrzehnten in die große, große Stadt Berlin verirrt hat, geht es darin manchmal recht lebensnah und manchmal auch recht weltfremd zu.
Schon zum zweiten Mal wagt sich Herr van der Oos weg vom Heimatsender, von der kuscheligen Lesebühne und seinem wundersamen Hinterhof hinaus ins ferne Neukölln, um der Gated Community Reuterkiez davon zu künden, wie wunderlich das Leben überall sein kann.

MAX VAN DER OOS - HINTERHOFGESCHICHTEN
am Donnerstag, 16. Dezember 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 09. Dezember: HANNES BECKER, ALJOSCHA BRELL, NINA BUSSMANN, MILO MOMM


Nina Bußmann, geboren 1980 in Frankfurt a.M., lebt in Berlin. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. la mer gelée und lauter niemand. Stipendien der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen und der Akademie der Künste Berlin.
Milo Momm, geboren 1977 in Aachen, unterrichtet seit 2001 Renaissance- und Barocktanz in Berlin, Brandenburg und auswärts und ist als freischaffender Choreograph, Regisseur und Tänzer im In- und Ausland tätig.Teilnahme am Open Mike 2008


Hannes Becker ist 1982 in Frankfurt am Main geboren, studierte in Berlin und Leipzig. Er ist Mitglied der Vereinigung 1. Februar. Beiträge auf www.dasuntergehendeschiff.blogspot.com.


Aljoscha Brell , geboren 1980 am Niederrhein, arbeitet als Produktmanager und schreibt einen Roman. Stipendien des Literarischen Colloquiums Berlin und der Akademie der Künste Berlin.

HANNES BECKER, ALJOSCHA BRELL, NINA BUSSMANN, MILO MOMM
am Donnerstag, 09. Dezember 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Fotos: © Ariane Rutz

Donnerstag, 12. August 2010

Rückschau: Lesung am 02. Dezember: SARAH MONDEGRIN - BERLIN AM MEER



Zur falschen Zeit am falschen Ort - und trotzdem genau dort ankommen, wohin man gehört? Kann das funktionieren? Was geschieht, wenn sich eine Berliner Hundefriseurin zwischen den Plüschkissen einer Hotel-Lobby in Bournemouth verliebt und eine Engländerin daraufhin nach Berlin fährt, ohne genau zu wissen, was sie eigentlich sucht, erzählt Sarah Mondegrin in Berlin am Meer. Es ist eine Wintergeschichte mit doppeltem Boden - eine Reise in die Vergangenheit der 60er Jahre, die im Berlin von heute landet.

Sarah Mondegrin ist freie Autorin und schreibt für den Querverlag. Außerdem gestaltet sie neben Schreibwerkstätten auch ambulante Lesungen wie Kafka mit der Milchkanne - in Grün, auf denen sie an Originalplätzen in Steglitz den Alltag von Franz Kafka und Dora Diamant literarisch und historisch zum Leben erweckt.

SARAH MONDEGRIN - BERLIN AM MEER
am Donnerstag, 02. Dezember 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 25. November 2010: GEORG WEISFELD



Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich eng beieinander. Trotzdem weiß niemand so genau, wo eigentlich die Grenze zwischen dem einen und dem anderen verläuft. Das gilt für andere Dinge auch: zum Beispiel für Comedy oder Kabarett. Georg Weisfeld kümmert es allerdings nicht sonderlich, ob er nun das eine oder andere macht. In jedem Fall legt er dabei Genialität und Einfallsreichtum gepaart mit Größenwahn und Arroganz an den Tag. Auisgestattet mit einem Übermaß an diesen Kardinaltugenden präsentiert Georg Weisfeld eine Mischung aus Comedy, Comic Mime, Slam-Literatur, Trashcomedy und Magie, und das in so unterschiedlichen und urmenschlichen Themenfeldern wie Berufswahl, Kinderbetreuung, Freizeitgestaltung und Sportberichterstattung.

Georg Weisfeld ist mit seiner "Amy-Winehouse-(wahlweise auch "Yul-Brunner"- oder "Teddy-Salavas")-Gedächtnisfrisur" als erfolgreichster Kleinkünstler aus dem Nord-Osten Neuköllns bekannt. Inzwischen hat er sich auch über die Grenzen seiner Wahlheimat hinaus Ruf und Wiedererkennungswert erworben, etwa mit den Dienstagspropheten und den Brutusmördern. "Absolut sehenswert" urteilte die Presse über seine Solo-Programme mit der inzwischen legendären Kleiderbügel- und Godzilla-Nummer. Dass er auch "ein Meister der leisen Töne" ist, beweist schon der Titel seines ersten Solo-Programms Komm lass uns Panzer fahren. Unübertroffen bleibt freilich der Titel seiner subtil-brachialen Leseshow Formerly known as “Räum deinen Killerwal weg!“, die ergreifende Kurzgeschichten über Liebe, Rache und Streicheltiere enthält. Bei den humoristischen Gedankenausflügen mit dem Pantoffelhelden der skurrilen Kleinkunst bleiben Überraschungseffekte freilich nicht aus. Kurz gesagt: "der optische und akustische Kontrapunkt zum gängigen Komedyprogramm!"

GEORG WEISFELD
am Donnerstag, 25. November 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 18. November: PATRICK HOFMANN DIE LETZTE SAU



Samstag, 5. Dezember 1992. Muckau, ein Dorf südlich von Leipzig. Weder Wende noch Wiedervereinigung haben den Tagebau zum Stillstand gebracht. Obwohl der Zusammenbruch der Braunkohleindustrie absehbar ist, drehen sich die Schaufelräder weiter, haben sich die Bagger bis an die Ortschaft herangefressen, deren Bewohner seit einem Jahr umgesiedelt werden. Die alten Schlegels sind die letzten. Ihr Abschied von Haus und Hof steht kurz bevor. Deshalb ist die Familie zusammengekommen, um Albrechts letztes Schwein zu schlachten. Am frühen Morgen erscheint jedoch kein Schlachter, sondern eine Schlachterin und schlägt die drei Generationen dieser einst systemtragenden ostdeutschen Familie in ihren Bann. Patrick Hofmanns derb-komischer Debütroman schildert das Schicksal einer Familie in einer Region, die wie keine zweite deutsche im 20. Jahrhundert von radikalen gesellschaftlichen, ideologischen, industriellen und landschaftlichen Umwälzungen heimgesucht wurde. Stück für Stück werden mit dem Schwein die deutsche Geschichte und die kommunistische Utopie zerlegt und verarbeitet – ein Auflösungsprozess, der auch vor der Familie nicht Halt macht.

Patrick Hofmann wurde 1971 in Borna geboren. Das Abitur machte er noch in der DDR, Zivildienst schon in der BRD. Er studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte in Berlin, Leipzig, Moskau und Straßburg und promovierte über Edmund Husserl: Phänomen und Beschreibung, erschienen 2004 im Wilhelm Fink Verlag. Die letzten sieben Jahre lebte er in Athen, wo er u. a. in der Autovermietungsbranche, als Journalist, Chauffeur, freiberuflicher Übersetzer und Deutschlehrer tätig war. In Sinn und Form veröffentlichte er 2008 Drei Erzählungen. Die letzte Sau, erschienen 2009 im Verlag Schöffling & Co., ist seine erste belletristische Buchveröffentlichung. Patrick Hofmann lebt mit seiner Familie in Berlin. 2010 wurde er mit dem Robert-Walser-Preis ausgezeichnet.

»Ein erstaunlich gelungenes Buch – von einem Autor, der so entschlossen und originell debütiert, ist noch einiges zu erwarten. Es wäre schade, wenn diesen Erstling kein Schwein läse.«
Michael Martens, Frankfurter Allgemeine Zeitung

PATRICK HOFMANN DIE LETZTE SAU
am Donnerstag, 18. November 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Konzert am 12. November: TRAILHEAD - THE ROAD TO SALAMANCA



Trailhead, das Projekt des Berliner Songwriters Tobias Panwitz, ist eine Seltenheit in der deutschen Musikszene. Er kombiniert feinfühligen, energiegeladenen Folkrock mit bildstarken Inhalten, wie es hierzulande nur wenige englischsprachige Musiker tun. Beeinflusst durch ausgedehnte Reisen durch Europa und Nordamerika, bewegt sich Trailhead musikalisch und textlich in einem ungewöhnlich weiten Spektrum von Emotionen und Melodien.

Einflüsse der 60er und 70er Jahre, wie auch aktueller Alternativ-Country Bands finden in diesen Songs, in Panwitz’ countryesque Gitarre, gelegentlichem Klavierspiel und seinem warmen, atmosphärischen Gesang. Ein erdiger, melodischer Americana - Sound, der Vergleiche mit Musikern wie Crowded House, Tom Petty, Ron Sexsmith, Neil Young und den Beatles aufkommen lässt.

TRAILHEAD - THE ROAD TO SALAMANCA
am Freitag, 12. November 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 11. November: ELISABETH WIRTH



Kurzgeschichten über das Leben, die Liebe, das Straucheln und Sich-Fangen, über das Hoffen, über Glück und Unglück liest Elisabeth Wirth. Ihre Protagonisten sind (fast immer) jung und auf der Suche, lebenshungrig und ängstlich, im Werden begriffen. Ihre Texte sind filmisch, bildreich, traurig und komisch zugleich und gespickt mit Momentaufnahmen, so dass sich der Zuhörer zuweilen beim Gedanken ertappt, genau das genau so bereits zu kennen.
Elisabeth Wirth wurde 1985 in Berlin geboren. So spielt die Stadt in ihren Texten auch (fast immer) eine Rolle. Sie schreibt den M29-Blog für die taz und arbeitet für DAS MAGAZIN. Seit 2008 bietet sie Workshops und Projekte für Kreatives Schreiben an Berliner Schulen und in Maßnahmen für arbeitslose Jugendliche an, auch über Berlin hinaus.

ELISABETH WIRTH
am Donnerstag, 11. November 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Konzert am 06.November: HOLGER SAARMANN - SO KÜSSTE MICH MEINE FRISEUSE



Als Lyriker und Komponist führt Holger Saarmann seine Hörer auf Schleichwegen quer durch die Jahrhunderte geradewegs zum Mittelpunkt des Seins. Immer wieder werden seine virtuosen Gitarrenlieder zu Hits auf den Nebenstraßen-Bühnen Berlins, wo sie auf seltene Weise die populären Hörgewohneiten unserer Tage irritieren: Da begegnen sich Dowland und Dylan, Bach und Bacharach. Da verschmelzen Kunstlied und Klezmer, Ballade und Bluegrass. So lässt der Liederpoet und Liedersammler nicht nur Chansonkenner und Folkfreunde aufhorchen; er besteht sogar vor klassisch verwöhnten Ohren. Eine Verbindung, die 2007 beim BR-Festival Songs an einem Sommerabend mit dem Nachwuchsförderpreis ausgezeichnet wurde.

Neben den romantischen Erfahrungen im unterbezahlten Dienstleistungsgewerbe widmet sich Saarmann seinen Gefühlen für die Frauen auf dem Bahnsteig gegenüber, den Treppen seiner Biographie, der Kunst, im Rauch brennender Liebesbriefe zu lesen, den pensionierten Butzemännern in vergessenen Kammern und anderen Alltäglichkeiten einer Welt, die manchmal frappierend an die wirkliche erinnert.

NachtundNebelNeukölln 2010
HOLGER SAARMANN - SO KÜSSTE MICH MEINE FRISEUSE
am Sonnabend, 06.11.2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Puppentheater am 05. November 2010: BURKHARD BEHRING - GESABBELTE WERKE



Burkhard Bering ist Deutschlands erster Comic-Fabulator. Was ihn von Mario Barth unterscheidet, ist klar: Wenn Burkhard nämlich im Olympiastadion vor 70000 Leuten spielen wollen würde, dann würden etwa 50000 Flaschen in den ersten zwei Minuten auf die Bühne geflogen kommen. Der Pfandwert würde die Gage von Mario Barth für die ersten zwei Minuten ganz locker übersteigen. Burkhard Behring kommt aus Friedrichshain und geht ab und zu in die Pasta-Bar und ißt Pasta da. Neulich hatte die Pasta-Bar keine Pasta da... was tut man da? ...ganz zufällig ist um die Ecke noch eine Rasta-Bar...

Die Gesabbelten Werke von Burkhard Behring handeln teils vom Alltag, teils von übermenschlichen Geschehnissen - etwa wie die Klingonen die den Reichstag abschiessen und danach mit King-Kong ein Bier trinken gehen... Schräge Geschichten, ziemlich trashig und ziemlich nonkonform.

BURKHARD BEHRING - GESABBELTE WERKE
am Freitag, 05. November 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 04. November: BEST OF BRUTUSMÖRDER



Totgesagte leben länger, heißt es. Das gilt für die Beherrscher von Imperien von Rang und Namen, aber auch für Auftragsmörder und andere zwielichtige Gestalten aus der Unterwelt. Insofern gibt es Grund zum Feiern: Zwei Jahre alt sind die Brutusmörder jetzt schon. Vor Publikum lesen und Blut fließen lassen konnten sie von Anfang an. Inzwischen können sie auch laufen, ohne sich festzuhalten, mit dem Löffel essen und mit dem Messer umgehen, Fremdschämen und Fremdsprachen.
Alles in allem hat sich ganz schön was angesammelt in den letzten zwei Jahren. Zur Feier des Tages und zu Zwecken der Konspiration verlassen die Brutusmörder - Georg Weisfeld, Johanna von Stülpnagel, Michael-André Werner, Agniezska Debska und der gute Geist Saskia Jaja - ihre Heimstatt – wo immer die derzeit auch sein mag – und lesen ihre besten Stücke in Neukölln – kurz: es gibt ein BEST OF BRUTUSMÖRDER.
Im Anschluss an die Lesung wird der Abend zusammen mit dem Publikum bei Kaltgetränken in Einzelgesprächen ausgewertet. Und wer die Verlosung gewinnt, darf die Polizei rufen.
Eintritt frei, Kinder unter 14 die Hälfte.

BEST OF BRUTUSMÖRDER
am Donnerstag, 04. November 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Dienstag, 3. August 2010

Rückschau: Lesung am 28. Oktober: LEBENSABSCHNITTSGESCHICHTEN



Von nichts kommt nichts. Das gilt im Leben, aber auch in der Literatur. Und so kommt es, dass fast jede Geschichte - auf die eine oder andere Art, ganz oder teilweise, vorder- oder hindergründig - aber jedenfalls autobiographisch geprägt ist. Das stellt nicht nur das Publikum, sondern auch den Autor vor schwierige Fragen. Während sich das Publikum aber in der Regel nur fragt: Ist das wahr? - so muß sich der Autor fragen: Was ist eine gute Geschichte? Was ist der Unterschied zwischen einem interessanten Erlebsnis und einer guten Story? Sind autobiographische Geschichten die besseren Geschichten? Wie kriegt man Dichtung und Wahrheit, also Leben und Text zusammen?
Um diesen Fragen nachzugehen, hat sich eine Gruppe von Autoren auf einer Schreibwerkstatt zusammengefunden. Zur Übung, Erhellung und Unterhaltung haben sie ihr Leben in viele kleine Abschnitte unterteilt. Und dann Geschichten drüber geschrieben. Die stellen sie nun dem Publikum vor.

LEBENSABSCHNITTSGESCHICHTEN
am Donnerstag, 28. Oktober 2010
ab 21 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 21. Oktober: SPRECHDUETTE



Die Sprechduette von Xaver Römer und Julia Trompeter sind mitreißende Lieder in Sprache. Mal Dia, mal Mono, oft logisch, aber immer betörend, sind mal buntes Durcheinander wie vorm samstäglichen Kaufhof, mal andächtige Beschwörung. Sie entstehen in dieser Form seit Herbst 2009, sind ein arrangiertes, teils dialogisches, teils polyphones Sprechen, welche der Erfahrung folgen, daß Wahrnehmung häufig weder stringent noch eindimensional „passiert“, sondern eher aus verschiedenen Eindrücken wählt und ihr Gesamtbild zusammensetzt. Die Zuhörer, die zwei separate Stimmen hören, ergänzen die Texte selbst zu einem Ganzen, wobei sie mal frei, mal gezwungen sind, der einen oder der anderen Stimme mehr zu folgen. So ergibt sich ein Spiel von Aufmerksamkeiten. Ein großes Thema sind Montagen: Zusammenstellungen von Zitaten, Exzerpte aus Auffälligem, auffällig geworden Alltägliches oder alltägliche Äußerungen Auffälliger. Alltägliches findet sich auf der Straße, in Sprichwörtern oder gewöhnlichen Redewendungen, in der Zeitung oder im Internet. Alltäglich ist, was sich „versendet“, mediatrivial formuliert. Auffällige oder -ges sind Träger bedeutender Namen: Wagner etwa oder Schröder, der Architekt des Sony-Centers am Potsdamer Platz Helmut Jahn oder der Künstler Jean Tinguely.

An diesem Abend präsentieren Julia Trompeter und Xaver Römer große Teile ihres Solo-Programms, nicht nur - aber auch - zur Feier ihrer neuen CD.
Mehr Infos in Wort Bild und Ton gibt es unter www.sprechduette.de

JULIA TROMPETER und XAVER RÖMER
SPRECHDUETTE
am Donnerstag, 21. Oktober 2010
ab 21 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: ORi goes Chanson am 16. Oktober: KIKI UND FRAU GONG


Berliner Weiber mit Schuss

Was denken wir von den 1920er Jahren? Aufregend, glamoröus, ein wenig exzentrisch vielleicht... Zeitgenossen, vor allem männliche, sahen das meist anders:

Wir sahen schon früher, dass psychogene Störungen jugendliche, unterentwickelte, weibliche, endlich wenig zivilisierte Menschen besonders häufig befallen. (...) Hierher gehören die hysterischen Frauen, die auf ihrem Lebenswege eine ganze Reihe von zugrunde gerichteten Männern zurücklassen, die sie der Befriedigung ihres perversen Lebensstils opfern. Was normale Menschen fürchten und vermeiden, die häusliche Szene, den Selbstmord eines anderen, den Zweikampf von zwei nahestehenden Personen oder den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenbruch des Ehemanns, kann hier mit einem wollüstigen Kitzel, wenn nicht erstrebt, so doch genossen werden. (...) Es gibt hysterische Frauen, die wirklich eine Art Doppelexistenz besitzen, besorgte Hausfrauen und zärtliche Mütter und zugleich Dirnen niedrigster Art sind und die offenbar in der einen Situation die andere vollkommen vergessen.
Aus Oswald Bumkes "Lehrbuch der Geisteskrankheiten" von 1926.

Ein beispielhaftes Sammelsurium heikler Fälle stellt Ihnen Kiki in den Personen einer Anstaltsleiterin Dr. Elmira von Schnackewitz und deren Patientinnen in Chansons der 1920er und 30er Jahre vor. Darunter sind z.B. Lieschen, die vor lauter Schuldgefühlen mondsüchtig wird, eine verklemmte Sekretärin mit Wahnvorstellungen, die eifersüchtige Erna, die mordende Jenny und so manche verwöhnte Möchtegernschlampe. Kiki wird begleitet von Frau Gong, einer salzstangensüchtigen Patientin, der es die Sprache verschlagen hat - echte Berliner Weiber mit Schuss eben.

ORi goes Chanson
KIKI UND FRAU GONG
Berliner Weiber mit Schuss
am Samstag, 16. Oktober 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 14. Oktober: THOMAS SABOTTKA - It's only ROCK'N'ROLL



Wenn er die Bühne betritt und seine absurd komischen, kitschig bitterbösen, manchmal beklemmend ehrlichen Geschichten vorträgt, dann ist das einfach Rock’n’Roll: Direkt aus dem Leben, mitten ins Herz. Mit derbem Humor und entwaffnendem Charme präsentiert Sabottka den Alltagswahn und seine gescheiterten Helden. Das Spannende an seinen Geschichten ist, dass man am Anfang nie weiß, ob man am Ende lachen, weinen oder einfach nur schockiert gucken wird. Langweilig wird’s jedenfalls nie!

Thomas Sabottka, Jahrgang 1968, geboren in Berlin Ost, spielte Theater, schrieb für Musikmagazine, veröffentlichte drei Romane und diverse Kurzgeschichtenbände. Als Autor und Performer folgt er nicht mehr den Regeln des konventionellen Literaturmarktes. Nicht die Menge der verkauften Bücher sind der Maßstab, sondern die Lesebühne. Literatur, die durch die Klubs zieht wie Combos, Lit’n’Roll sozusagen.

„Auf diese Realitätsklatsche darf man sich zurecht freuen.“ (PRINZ)

„Sabottka liest seine Geschichten nicht nur vor, er lebt sie förmlich mit!" (WAZ)

„Eigen, schräg – toll!“ (RADIO BOB)

THOMAS SABOTTKA
It's only ROCK'N'ROLL
am Donnerstag, 14. Oktober 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 07. Oktober: DAS WAR NICHT ICH, DAS WAREN DIE HORMONE Geschichten aus der Pubertät



Man muss die Pubertät definitiv hinter sich haben, um über sie lachen zu können. Über eine Lebensphase, in der Pickel noch das geringste Problem sind – niemals im Leben fühlt man sich je wieder so wichtig. Und so missverstanden. Die Pubertät ist ein Glatteis, auf dem sich Leib und Seele ein blaues Auge nach dem anderen holen – schließlich macht man, egal was, in dieser Zeit zum ersten Mal.

All die zwischen 12 und 18 erlebten Schmähungen und Peinlichkeiten, Selbstüberschätzungen, Wunden und Erfahrungen vergisst man nie. Leider. Oder zum Glück. 40 humoristische Kurzgeschichten über Pickel, Peergroups und Putschversuche im Elternhaus, über Erektionen, erste Male und etliche weitere Wunden hat der Berliner Autor und Brauseboy Volker Surmann gesammelt und herausgegeben.

Vorgestellt wird das Buch von vier ehemalige Pubertierenden: Lea Steisand,
Thilo Bock, Georg Weisfeld und Michael-André Werner.

Achtung! Das Buch ist ab 25! Die Lesung auch.

DAS WAR NICHT ICH, DAS WAREN DIE HORMONE Geschichten aus der Pubertät
am Donnerstag, 07. Oktober 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 30. September: SUSANNE ALGE - PREMIERE FÜR HAN LI



Roswitha fühlt sich in ihrem beengenden und spießigen Elternhaus, als käme sie von einem anderen Planeten. Schon als Kind ekelt sie sich vor dem Gedanken, einmal im Bauch ihrer Mutter gesteckt zu haben, die für sie den Inbegriff verklemmter Selbstgerechtigkeit darstellt: "man musste sie nicht hassen, um allein aus ihrem Äußeren die richtigen Schlüsse zu ziehen." Bei der Scheidung der Eltern sagt sie trotzdem gegen den Vater und für die Mutter aus.

In diesem Zwiespalt verbringt Rosi ihre Jugend. Zwar bedeutet das Leben mit der Mutter für sie einen ständigen Widerstreit mit den eigenen Bedürfnissen, trotzdem fällt es ihr schwer, sich aus der Verstrickung mit der Mutter zu lösen. In der Familie ihrer Freundin Jette lernt Roswitha zum ersten Mal so etwas wie Lebensfreude kennen. In der Auseinandersetzung mit den Freiheiten, die die Welt der Freundin ausmacht, durchlebt Roswitha eine merkwürdige Verwandlung. Stand am Anfang des Romans ein erfrischend widerspenstiges Kind, das sich gegen die ungerechte Behandlung in der Familie auflehnte und die spießigen Moralvorstellungen der Mutter verteufelte, wird sie nun ihrer Mutter immer ähnlicher.

Premiere für Han Li ist also einerseits ein Roman über die Macht familiärer Muster und über den Hunger nach intellektueller Freiheit, über das Erwachsenwerden in der erstickenden Enge der Sechzigerjahre. Andererseits, und darauf bezieht sich der zunächst rätselhafte Titel, handelt er von dem Bedürfnis, etwas zu verändern, vom Widerstand gegen Ungerechtigkeiten. Den Namen Han Li haben Roswitha und Jette sich für das kleine vietnamesische Mädchen ausgedacht, deren Foto um die Welt ging: Schreiend und brennend rennt sie über die Straße und wird zum Symbol für die Unmenschlichkeit des Krieges. Für die fiktive Han Li schreibt Roswitha ein Theaterstück, mit dem sie sich zugleich ihren Platz in der Welt erschreibt. Vor diesem Platz schreckt sie jedoch immer wieder zurück und stößt andere damit vor den Kopf.


Susanne Alge entwirft ein kritisches Portrait der Bundesrepublik der Sechzigerjahre. Trotz bissigem Humor hinterlässt der Roman vor allem Nachdenklichkeit. Und ein allzu seichtes Happy End gönnt die Autorin ihrer Heldin nicht.

Susanne Alge, geboren 1958 im östterreichischen Lustenau, Studium von Germanistik/Romanistik in Salzburg, Dissertation zur österreichischen Exilliteratur, lebt seit 1990 als freischaffende Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin in Berlin. Hörspiele, Performances und Features zu diversen bekannten sowie vergessenen jüdischen Dichterinnen und ins Exil gejagten Autorinnen und Autoren.

SUSANNE ALGE - PREMIERE FÜR HAN LI
am Donnerstag, 30.09.2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Montag, 14. Juni 2010

Rückschau: Lesung am 23. September: ISABELLA BACH und SWENJA KARSTEN BÖSE, BÖSE

Ein Frauentrio jagt durch Berlin, um mit vereinter krimineller Energie dem Familienoberhaupt zur Seite zu stehen. Und ein scheinbar unbescholtener Bürger erfährt aus seiner Stasi-Akte etwas, das ihm den Boden unter den Füßen wegzieht....

Die Mörderischen Schwestern Isabella Bach und Swenja Karsten präsentieren zwei ihrer Kriminal-Kurzgeschichten, die es in sich haben: Temporeich, voller Überraschungen und so richtig schön böse.



Isabella Bach: Schneewittchen
Juni 2009. Als Adrian Buchmüller seine Stasi-Akte einsieht, erlebt er eine zynische Überraschung.

Die ehemalige Chefsekretärin Isabella Bach arbeitet seit 2006 als freie Autorin. Veröffentlichung von Erzählungen in Literaturzeitschriften, Anthologie, Internet.


© Robert Recker

Swenja Karsten: Weit kann’s sein nach Friedrichshain
Weit kann’s sein nach Friedrichshain – wenn man die O2-World-Arena ausrauben will und mittellos in Griebnitzsee festsitzt.

Geboren in Bremerhaven, aufgewachsen in Mittelfranken, begeisterte Wahlberlinerin. Drehbuchautorin: u.a. Kinofilm „Grüne Wüste“ (2000). Mitglied der Mörderischen Schwestern seit 2009.


ISABELLA BACH und SWENJA KARSTEN
BÖSE, BÖSE
am Donnerstag, 23. September 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 16. September: STEFAN SCHENKL - Die Schlangenstadt


(Foto: Martin Ritter)

Der vielfach für seine Virtuosität gelobte Autor Stefan Schenkl machte bereits mit seinem 'Kult'-Erzählzyklus Feldstadt sowie durch seine Gedichtbände Geisterkraft, Unterm Zauberhut der Sterne und Mainromanzen auf sich aufmerksam und stellt mit der intensiven Schilderung der grenzenlosen Feurigkeit der von Schlangen und schlangenvergötternden Menschen gemeinsam bewohnten Schlangenstadt seine Vielseitigkeit unter Beweis, wenn das packende Abenteuer mehr und mehr in den Takt der heißblütig ertrommelnden Riten der rythmisch durchtanzten Schlangenfeste zu gleiten vermag, in welchen die Hauptfigur, das Waisenmädchen Bona, dann in Todesgefahr gerät...

Der Schriftsteller Stefan Schenkl wurde im In- und Ausland vom Publikum gefeiert und vermag eine in der Weltgeschichte einzigartige Produktivität vorzuweisen: Er schrieb - unter anderem! - 73 Romane, 1.818 Erzählungen und Kurzgeschichten, 58 Theaterstücke und 5.289 Gedichte.

STEFAN SCHENKL
Die Schlangenstadt
am Donnerstag, 16. September 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 09. September: MARK PÄTZOLD - Ein Abend im Zeichen des Wahnsinns


Jedes Jahr treten 50.000 neue Rekruten ihren Wehrdienst bei der Bundeswehr an. Kaum einer von ihnen ist vorbereitet auf die bizarre Welt, die sie dort erwartet. Hier gelten eigene Gesetze, Regeln und Maßstäbe, die Dinge haben andere Namen, wie überhaupt eine andere Sprache gesprochen oder vielmehr geschrieen wird. Mark Pätzold erzählt in seinem Handbuch von der Soldatwerdung des Menschen während der Grundausbildung und führt mit ätzendem Spott den Alltagswahnsinn in der Truppe vor. Hier erfahren unbedarfte Zivilisten alles über Dienstgrade, Spindordnung und Bettenbau, die Geheimnisse von Abkürzungen, Antreten und Abtreten, über den Sinn von Brotaufstrichdosen und den Unsinn wirklich viel zu vieler Liegestütze.

Mark Pätzold, Jahrgang 1974, ist leidenschaftlicher Bewohner Berlins, hat Luft- und Raumfahrttechnik, Systemtechnik und Philosophie studiert und vier Jahre bei der Bundeswehr gedient. Inzwischen ist Mark Pätzold überzeugter Pazifist und gestandener Schriftsteller. 2006 erschien sein Roman Sturzflug bei Goldmann und wurde mit dem Brigitte-Romanpreis ausgezeichnet, 2008 folgte Das Lachen am Ende der kippenden Leiter, eine Sammlung von Kurzprosa und Kolumnen, im österreichischen Kilian-Verlag. Nun hat Mark Pätzold mit Weggetreten - Die sonderbare Welt der Bundeswehr ein Handbuch vorgelegt, das nicht nur zukünftige Armee-Angehörige aufmerksamst lesen sollten.

MARK PÄTZOLD
Ein Abend im Zeichen des Wahnsinns
am Donnerstag, 09. September 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 04. September: DIETMAR GUTH


Es gibt etwas, das heißt im Allgemeinen "das Leben", es weiß aber niemand so genau, was das eigentlich sein sollte. Es gibt außerdem etwas, das heißt im Allgemeinen "die Literatur" oder die "die Kunst", aber auch da weiß niemand so ganz genau, was das eigentlich sein sollte. Manchmal, wenn die beiden sich treffen, "das Leben" und "die Literatur", dann entsteht etwas anderes, Drittes, für das nicht einmal ein adäquates Wort existiert. Von diesem Dritten handeln die Romane und Erzählungen von Dietmar Guth. Seine Prosa ist eine der leisen Töne, die sich auch angesichts der Abgründe der menschlichen Existenz die Fähigkeit zu genauer Beschreibung und feinen Abstufungen bewahrt.
In der Fortsetzung seiner Lesung im Februar stellt Dietmar Guth jetzt weitere Erzählungen und neue Teile eines in Arbeit befindlichen Romans vor.

DIETMAR GUTH
am Sonnabend, 04. September 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 02. September: MAJA LUDWIG und SASKIA JAJA GLÜCKSSPIELE


Whiskey, Zigaretten und ein Kartenspiel. Und der Mann im maßgeschneiderten Anzug mit Dreitagebart. Wenigstens gut angezogen, sagt die Werbung. (Aber darauf stehen Frauen doch, oder? Nikotin, Alkohol und Seide, genau). Früher hieß das Spielhölle - heute sind das diese Läden, so groß wie ein Kiosk, an denen nichts nur "ab 18 Jahre" an der Tür steht. Die Regierung hat eine Glücksspielaffäre, und Pokern ist nur noch in Kasinos legal. Dabei ist Glücksspiel doch Sport - Volkssport. Ach. Aber besser als Huren. Wir haben als Kinder auch immer Himmel und Hölle gespielt im Hinterhof. Auf der Post, wo ich fingerklopfend auf die Nummerntafel starre, sagt der alte Mann, ich soll mich in der Schlange fürs Lottospiel anstellen. Da wartet nie jemand. Für 1,20 kann man Lotto spielen und Briefmarken kaufen, vielleicht gewinnt man sogar. Mein Opa hat das mit System gemacht. Und hat er gewonnen? Einmal. Auch nicht öfter als die anderen. Die wollen sich doch betrügen lassen. Siehst Du den Automaten da? Draußen steht Liebe, Freundschaft, Abenteuer drauf, und wenn du eine Münze reinwirfst, kommt immer nur ein Schokoriegel in Aluminiumpapier raus. Teufelszeug. Und den letzten fressen die Hunde. Und darüber schreibst du jetzt einen Roman. Damit ist doch kein Blumentopf zu gewinnen. Nein, aber wenn er fertig ist, kauf' ich Dir ein Eis.

Maja Ludwig und Saskia Jaja, geboren Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts in Großstädten mittlerer Größe in den heutigen Neuen Bundesländern, inzwischen wohnhaft in der näheren Umgebung von Berlin, über Liebe, Schokoriegel, gezinkte Karten und Geschichten, die eigentlich Romane sind, aber dann doch lieber keine werden wollten.

(Alle Angaben ohne Gewähr. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

MAJA LUDWIG und SASKIA JAJA
GLÜCKSSPIELE
am Donnerstag, 02. September 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 26. August: FALK DIETRICH


Manchmal passt es einfach. Zum Beispiel "Ich fang nochmal an" zu Falk Dietrich. Denn: Er ist wieder da!!! was vor allem daran liegt, dass er zwischendurch weg war. Eigentlich hatte er sich von den Bühnen der Stadt wie der Republik zurückgezogen. Nun und einmalig in diesem Jahr betritt er im ORi die Bühne und liest eine Auswahl seiner besten Texte der letzten fünf Jahre vor. Falk Dietrich kommt aus dem schönen Ückendorf bei Wattenscheidt und tut seit 2003 so, als ob er in Berlin leben würde. Vormals bekannt als die Rosamunde Pilcher unter den Vorlesern dieser Stadt trägt er mit „eindringlicher Bollerigkeit“ (Tip Stadtmaganzin) seine windschiefen Texte vor. Oder mit den Worten der Nordseezeitung (16.05.05): "Haltung ist egal. Hauptsache die Pointen in der Geschichte sitzen." Die Lausitzer Rundschau (29.05.06) meint dazu: "Mit seinen bittersüßen Alltags-Kurzgeschichten, die vor Witz und Ironie nur so sprühen, trifft Falk Dietrich den Nerv der Anwesenden". Während die Mainzer Allgemeine (26.04.2006) sich wundert: "Und siehe da, das Publikum lächelt - auch die Frauen!".
Wenn das mal keine wunderbaren Aussichten sind.

FALK DIETRICH
am Donnerstag, 26. August 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 19. August: MAREIKE SCHNEIDER und MARIUS BAUMANN HINTER DEM SAND KEIN MEER

Mareike Schneider und Marius Baumann lesen, nach zahlreichen gemeinsamen Auftritten in Leipzig, Dresden und Berlin exklusiv für die Lesebühne Neukölln.


Marius Baumann arbeitet in seinem wahren Leben als Psychologe und Paartherapeut und ist ehemaliger PoetrySlamer und Ex-Kolumnist für das Online-Blogforum Readers-Edition. Mit seiner lakonischen „Lyrik noir“ führt er zu den Müllkippen der Liebe, wo die sensiblen, lyrischen Protagonisten teils zynisch, teils fassungslos ihre Sprache zwischen Begegnungswunsch und Scheitern suchen.


Mareike Schneider ist Studentin des Kreativen Schreibens an einer der zwei einzigen Schreibuniversitäten in Deutschland. Sie veröffentlichte in Anthologien und Literaturzeitschriften, gewann diverse Preise und Wettbewerbe, darunter den nationalen Poetry Slam 2002 in Leipzig und den Holzhäuser Heckethaler 2006. In ihrer Prosa arbeitet sie mit Kontrasten, die einen nicht sicher sein lassen, ob man lachen oder heulen will, ob man die Figuren kennen oder lieber niemals treffen möchte.

MARIUS BAUMANN und MAREIKE SCHNEIDER
HINTER DEM SAND KEIN MEER
am Donnerstag, 19. August 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 12. August: WIEDER WORTE



Verein Kreatives Schreiben e.V. proudly presents: Frische Texte!

Wer kennt sie nicht, die Demonstration der Pinguine von Uli Stein auf der morgendlichen Müsli-Schüssel. Die Moral von der Geschichte: Dagegen sein ist leicht. Man muss aber auch wissen, wogegen. Und wie man dieses Dagegensein ausdrücken kann. Fünfundzwanzig schreibende Schülerinnen und Schüler haben an einer Schreibwerkstatt Anfang August teilgenommen. Die hieß WIEDER WORTE. Geschrieben wurde zum Thema und zu ganz anderen Dingen. Geschichten. Und Stories. Auch Gedichte. Sogar Lyrics. Möglicherweise Lieder. Texte, die doch gar keinen Namen haben. Wort-Gebilde. Interaktive Texte. Vielleicht ein Hörspiel. Oder ein Theaterstück von einer Demo. In Berlin. Vor dem Zoo.
Vier von diesen fünfundzwanzig Jugendlichen lesen, was sie Anfang August geschrieben haben. Und wer selbst einmal bei einer Werkstatt mitmachen will: www.schreibwerkstatt-berlin.de

Frische Texte! WIEDER WORTE
Es lesen: Dinah Reetz, Jessika Behrens, Nils Sager und Kolja Kölling
am Donnerstag, 12. August 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 05. August: EVE McFAR


Eve McFar traut sich immer wieder an körperliche Auseinandersetzungen, ob im Leben beim Rugby oder im Text zwischen Männer und Frauen. Dass dabei die Frauen die Opfer sind, ist nie gesagt, vielmehr stellt sich die Frage, was der Autor bezwecken will, wenn die körperlichen Abläufe derart in den Vordergrund gestellt werden? Die Materie bestimmt das Bewusstsein?
In den Gender Studies kommt der Körper nicht zu knapp zur Sprache, aber bei der Frau erscheint das Bild nicht weniger pathologisch, als es der Mann zuvor präsentiert hat. Der Mann nutzte es schimpflich für ein Antibild der Frau.
Eve McFar schreibt ausgehend von einer Ebenbürtigkeit beider Geschlechter. Bei ihm ist das Spiel mit dem Körpern eines auf Augenhöhe. Wenn die Kräfte richtig verteilt sind, braucht es nur noch den geneigten Autor, der sich am Treiben der Glieder erfreut und nicht Macht, sondern Lust am Leib offeriert.
Einleitende Lektüre:
Brinkmann, Rolf Dieter: Rolltreppen im August. Gedichte, hrsg. von Chris Hirte. Berlin /DDR (Volk & Welt) 1986.
Perec, George: Das Leben. Gebrauchsanweisung. Frankfurt/Main (Zweitausendeins) 1982.

EVE McFAR
am Donnerstag, 05. August 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Sonntag, 9. Mai 2010

Rückschau: Lesung am 29. Juli: ANGELA PELTNER und AGNIESZKA DEBSKA SÜSS UND DEFTIG


Angela Peltner wurde 1982 als Magdeburger Pflanze geboren. Seit acht Jahren ist sie Exilberlinerin und schreibt exakt seit dieser Zeit Gedichte und Texte zur Musik. Berlin und sie befinden sich meist im Clinch - das macht erfinderisch und kreativ.
Ihr erstes Gedichtbuch "Angelas Park" erschien 2006 im Wiku- Verlag, ihr neues Buch soll noch dieses Jahr unter dem Titel "Mit Pampel in die Muse" erscheinen. Darüber hinaus ist Angela Peltner Musikerin und stolze Besitzerin des tollen Panikpreis von Udo Lindenberg, der ihrer Musik und vor allem ihren Texten das Prädikat "besonders wertvoll" verliehen hat. Nachdem sie jahrelang mit ihrer Band Krach gemacht hat, ist es nun an der Zeit, kleine leise Töne oder Zeilen anzuschlagen.


Agnieszka Debska, geb. 1978 in Polen. Während ihrer zwanzig in Deutschland verbrachten Jahre hat sie es bereits mehrmals geschafft, im ORi aufzutreten, zuletzt im Mai mit einer Ausstellung ihrer Malerei. Sie schreibt, übersetzt, malt, fotografiert, lektoriert, korrigiert, redet, schweigt, tritt auf und ab und nun wieder auf!

Frei nach dem Motto "Süss&Deftig" laden Agnieszka Debska und Angela Peltner zum gemeinsamen Zuhören ein. Liebe, Sehnsucht und andere zarte Gefühle sind unmöglich zu trennen von schwarzem Humor, hinterhältigen Abrechnungen und einem kalten Schuss Ironie. Musikalisch werden die beiden Damen von Lars Hengmith am Klavier begleitet.

ANGELA PELTNER und AGNIESZKA DEBSKA
SÜSS UND DEFTIG
am Donnerstag, 29. Juli 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Freitag, 7. Mai 2010

Rückschau: Lesung am 22. Juli: LUCY FRICKE und ALEXANDER GUMZ - DIE HOCHZEITSKLEIDER DER TAUBEN

Zwei nicht ganz offizielle Vorab-Premieren: Lucy Fricke liest erstmalig in
Berlin aus ihrem neuen Roman Ich habe Freunde mitgebracht, der im Herbst 2010 bei Rowohlt erscheint. Alexander Gumz liest Gedichte, die im Frühjahr 2011 in seinem Debütband bei kookbooks stehen werden. Zusammen haben die beiden u.a. für das poesiefestival berlin und HAM.LIT, eine lange Nacht junger Literatur und Musik in Hamburg, gearbeitet. Eine Lesung unter Freunden also.


(c) Dagmar Morath

Lucy Fricke, geboren 1974 in Hamburg. Abgegrochene Schullaufbahn, verschiedene Tätigkeiten u.a. als Script/Continuity. Ab 2003 Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2005 Gewinnerin des Berliner Open Mike. Stipendiatin des Künstlerdorfes Schöppingen 2009, der Stiftung Preussische Seehandlung 2008/2009, des Künstlerhauses Ahrenshoop 2008, der Villa Decius in Krakau 2007. 2007 erschien ihr Debüt Durst ist schlimmer als Heimweh bei Piper. 2010 war sie gemeinsam mit Anlexander Gumz und Jan Lafazanoglu Veranstalterin des HAM.LIT. Hamburger Festival für junge Literatur und Musik. Ihr zweiter Roman Ich habe Freunde mitgebracht erscheint im Herbst 2010 bei Rowohlt. Lucy Fricke lebt in Berlin.


(c) Greta Granderath

Alexander Gumz, geboren 1974 in Berlin. Redakteur und Literaturveranstalter u.a. beim Texttonlabel KOOK. Mitbegründer der Festivals LAN. Drei Tage junge Literatur und Musik in Berlin und HAM.LIT. Lange Nacht junger Literatur und Musik in Hamburg. Wiener Werkstattpreis für Lyrik 2002, Finalist beim Leonce-und-Lena-Preis 2003 und 2009, beim open mike der Literaturwerkstatt Berlin 2009. Stipendiat der Villa Decius in Krakau, 2007, Autorenstipendium des Berliner Senats 2010. Veröffentlichungen u.a in Die ZEIT, Jahrbuch der Lyrik, intendenzen, sprachgebunden, Das Gedicht, Lyrik von Jetzt. Ausgewählte Gedichte wurden ins Englische, Polnische, Persische und Slowakische übersetzt. Im Frühjahr 2011 erscheint sein Debüt bei kookbooks. Alexander Gumz lebt in Berlin.

LUCY FRICKE und ALEXANDER GUMZ
DIE HOCHZEITSKLEIDER DER TAUBEN
am Donnerstag, 22. Juli 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 1. Juli: ILKE S. PRICK - DAS MEER UND MEHR



Wenn Berlin in den Urlaub flüchtet, bleiben wir hier, denn wer braucht schon das Meer, wenn er ein Badezimmer hat? Ilke S. Prick stellt an diesem Abend die wirklich wichtigen Fragen des Lebens: Was verbindet eine Badewanne mit dem Ozean? Ist Sternen zu trauen? Und wofür brauchen Mädchen eigentlich Matrosen? Um Antworten zu finden werden Klabautermänner befragt und Seejungfrauen belauscht, Herzen geentert und Seelen verspielt. Wer ankommt und was verlorengeht, wird sich dann zeigen. Musikalisch begleitet wird sie hierbei von Joe Becker am Piano.

Ilke S. Prick kennt sich aus mit Sirenengesängen und Seemannsgarn, wovon man sich in ihren Jugendbüchern, taz-Kolumnen und ihrem Blog Nachrichten vom Küchentisch überzeugen kann. Joe Becker wäre beinahe beruflich übers Meer gefahren, doch dann fing er lieber an zu komponieren und Musik zu machen.

ILKE S. PRICK - DAS MEER UND MEHR
Vom Aufbrechen, Ankommen und Verlorengehen
am Donnerstag, 15. Juli 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 08. Juli: BURKHARD BEHRING GESABBELTE WERKE


Burkhard Bering ist Deutschlands erster Comic-Fabulator. Was ihn von Mario Barth unterscheidet, ist klar: Wenn Burkhard nämlich im Olympiastadion vor 70000 Leuten spielen wollen würde, dann würden etwa 50000 Flaschen in den ersten zwei Minuten auf die Bühne geflogen kommen. Der Pfandwert würde die Gage von Mario Barth für die ersten zwei Minuten ganz locker übersteigen. Burkhard Behring kommt aus Friedrichshain und geht ab und zu in die Pasta-Bar und ißt Pasta da. Neulich hatte die Pastabar keine Pasta da... was tut man da? ...ganz zufällig ist um die Ecke noch eine Rasta-Bar...

Die "Gesabbelten Werke" von Burkhard Behring handeln teils vom Alltag, teils von übermenschlichen Geschehnissen - etwa wie die Klingonen die den Reichstag abschiessen und danach mit King-Kong ein Bier trinken gehen... Schräge Geschichten, ziemlich trashig und ziemlich nonkonform.

BURKHARD BEHRING
GESABBELTE WERKE
am Donnerstag, 08. Juli 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 01. Juli: FELIX JENTSCH



Vielleicht kennen Sie Felix Jentsch bereits als jenen höflichen und bescheidenden Moderator der schönsten und billigsten Offenen Bühne Berlins im Zimmer 16 in Pankow. Vielleicht auch nicht, denn diese Veranstaltung hat sich leider zum Glück seit acht Jahren den Ruf eines geheimen Undergroundevents bewahrt. Manchmal, nicht oft, aber immerhin ab und zu, konnte man Jentsch früher auch auf einem der zahllosen Poetry-Slams seiner Heimatstadt antreffen. Diese seltenen Momente verströmten heilige Düfte, sagt Jentsch heute. Wenn er da war, versichert er, haben die Leute geweint. Später war er häufig im Admiralspalast zu sehen. Er hat dort die Eintrittskarten abgerissen. Doch inzwischen hat er sich renommiert. Seit er vor einem Jahr als Nachrücker bei den legendären Surfpoeten eingestiegen ist - zweifellos eine der wichtigsten Lesebühnen dieser Hemisphäre - bringt er seine frappierend wehmütigen Lehrstücke wöchentlich unter die Leute. Längst gehört es zum guten Ton, Zitate aus Jentschs umfangreichen Werk als Bon Mot unter die Buffettische höherer Kreise fallen zu lassen. Wer noch immer nichts von ihm gehört hat, für den bietet sich am 1. Juli eine herrlich günstige Gelegenheit dazu. Damit auch Sie künftig mitreden können, beim nächsten Schlossball, Yachtbankett oder bei anderen kleineren oder größeren gesellschaftlichen Anlässen, kommen Sie ins ORi nach Neukölln!

FELIX JENTSCH
am Donnerstag, 01. Juli 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Freitag, 2. April 2010

Rückschau: Lesung am 24. Juni: RENZO SPOTTI


Knapp sieben Monate nach Erscheinen seines Erstlings "Mein Sowohlalsauch" knüpft sich Renzo Spotti, das (gar nicht mehr so) unbekannte "Enfant Sensible" der Schweizer Literaturszene, die deutsche Hauptstadt erneut persönlich vor. Sein chronisch enervierter Romanheld hat die Flucht von Zürich nach Berlin angetreten und muss feststellen, dass es zwischen den Metropolen vielleicht Höhen-, unterm Strich jedoch kaum Verhaltensunterschiede gibt. Dummheit, soweit das Auge blickt und das Ohr hört, geschmacksverirrte Großstadtamöben und plärrende Rotzgören machen der zartbesaiteten Künstlernatur das Leben zur Hölle - da kann es schon mal vorkommen, dass die CD-Abteilung des Kaufhauses einer Affekthandlung zum Opfer fällt, so sie denn diese miserable Interpretation der Bach´schen Goldbergvariation im Sortiment hat!
So versucht der Geplagte zwischen Schreibmaschine und tageszeitung, Rückzug und Beobachtung, zwischen Einzimmerappartement und seinem Stammkaffeehaus "Sowohlalsauch", seine Seelenzustände auszupendeln und scheitert dabei immer wieder an der erzwungenen Koexistenz mit seinem Umfeld. Denn der Weg des Misanthropen ist ein langer und beschwerlicher...

Mit "Mein Sowohlalsauch" hat Renzo Spotti ein radikales, sprachgewaltiges Debüt veröffentlicht. Leser bescheinigen dem Buch "Kompromisslosigkeit und Unbestechlichkeit" oder vergleichen es mit "gutem, unverschnittenem Heroin". Und die Neue Zürcher Zeitung spricht von einem "flammenden Furioso, mit dem der Jazzmusiker Renzo Spotti die literarische Bühne betritt". Man kann sich in jedem Fall auf eine "dynamische" Lesung einstellen, die sowohl empörte als auch begeisterte Zuhörer hinterlassen wird. Zur Abkühlung der erhitzten Gemüter gibt es zwischen den Vorträgen jazzige Saxophonklänge, vom Autor selbst erzeugt...

RENZO SPOTTI
am Donnerstag, 24. Juni 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 17. Juni: DIE UNO-LESUNG


Die UNO ist kein Kartenspiel. Aber der 17. Juni ist der UNO-Welttag für die Bekämpfung der Wüstenbildung und der Dürre. Ganz und gar nichts damit zu tun haben wird die Lesung am 17. Juni. Junge Menschen haben sich zusammengefunden, um sich in trautem Kreise gegenseitig unterschiedliche Texte vorzulesen - vor einem interessierten Publikum. Danach wird diskutiert. Der 17. Juni ist außerdem der Unabhängigskeitstags von Island. Unabhängig davon werden keine Island-Geschichten gelesen - und zwar von: Andreas Zschaubitz (Textabhängiger, Lokaljournalist, Drifter-Clubmitglied, Kabelguy, aktiv im Kampf gegen mentale Versteppung und Stammtischfreund, der schichtig kiekt), Matthias Albinus (27-jähriger Berliner, Mitglied der virtuellen Lesebühne Montagsleser, kein Preisträger, kein Stipendiumsgewinner, noch nicht einmal an einem Buch schreibt er derzeit, sagt er), Michael-André Werner (Romancier, Brutusmörder, Menschenhasser, Weltreisender, Schreibwerkstattleiter, Teilzeit-Publikum) und Lena Vöcklinghaus (Wahlneuköllnerin, geborene Nordrhein-Westfalin und lyrische Vandalistin). Diese Gruppe nennt sich auf keinen Fall "Gruppe 17. Juni", sonst kommt bestimmt der Staatsschutz. Und sicher nicht zum Zuhören. Die Straße zur Lesung steht im Tiergarten. Keine weiteren Informationen gibt es unter www.driftermagazin.de / www.montagsleser.de / www.brutusmoerder.de / Aber das Ganze wird sicher lustig.

Die UNO-LESUNG
Andreas Zschaubitz, Michael-André Werner, Lena Vöcklinghaus, Matthias Albinus
am Donnerstag, 17. Juni 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 11. Juni: KLAUS KORDON


XENION - Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V. veranstaltet eine Lesung mit Klaus Kordon. Der preisgekrönte deutsche Autor wird aus seinem Roman Krokodil im Nacken lesen. Der im Jahr 2002 erschienene Roman erzählt die bewegende Lebensgeschichte des Manfred Lenz, der nach einem missglückten Fluchtversuch aus der DDR ein Jahr in Stasi-Gefängnissen verbringt. Lenz - das Alter Ego des Autors - erinnert sich an seine Kindheit, seine Jugend und die Verzweiflung, die ihn mit seiner Familie zur Flucht in den Westen zwingt. Ein Zeitpanorama, wie es spannender nicht sein könnte.

KLAUS KORDON liest für Flüchtlinge - eine Veranstaltung von Exil Berlin - dem Förderverein von XENION e.V.
am Freitag, 11. Juni 2010
ab 20.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 10. Juni: STORYATELLA - DAS ERZÄHLTE BERLIN


Das Leben schreibt das Beste, aber nicht alles lautet das Motto der Kurzgeschichtenzeitschrift STORYATELLA, die Frank Nussbücker und Andreas B. Vornehm zusammen herausgeben. Seit über zwei Jahren arbeiten beide im Rahmen ihres bewusst zwischen purer Bespaßungs- und geisterstarrter deutscher Literatenliteratur angesiedelten „Babys“ eng zusammen. Heft 5 ist gerade dem Druck entstiegen.
Frank Nussbücker verdient den größten Teil seiner Brötchen samt Belag als Ghostwriter. Im Auftrag und im Namen anderer schreibt er Autobiografien, Wunschgeschichten, Hochzeits- und Trauerreden und damit so ziemlich alles, was man für Geld schreiben kann. Seine wahre Liebe indes gehört den Kurzgeschichten. Den guten, die geprägt sind von dem, was die eigenen Lebenswege kreuzt und doch sie über das rein Autobiografische weit hinausgehen.
Der Berliner Großstadt-Cowboy Andreas B. Vornehm, seines Zeichens Grafiker, Schriftsteller sowie Betreiber eines Kreativbüros für Texte und visuelle Kommunikation, zeichnet verantwortlich für das „Gesicht“ des Heftes. Seine Geschichten strotzen vor abgrundtiefer Menschenkenntnis, Liebe, Anarchie und sprachlicher Brillanz.

STORYATELLA-Geschichten, geschrieben von Berliner Autorinnen und Autoren, funktionieren wie erstklassige Roadmovies: Gute Unterhaltung - mit der Betonung beider Worte!

STORYATELLA - DAS ERZÄHLTE BERLIN
Frank Nussbücker und Andreas B. Vornehm
am Donnerstag, 10. Juni 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 03. Juni: PARLANT PAPAP



Parlant Papap sind fünf mehr oder weniger junge, mehr oder wenige seltsame Männer aus Berlin. Auf einer kleinen Lesebühne veranstalten sie allerlei Dinge, die mit Texten, Musik und Filmen zu tun haben. Alles aus eigener Herstellung. In der Regel geht es recht abwechslungsreich zu, oft recht lustig, manchmal auch ein bisschen traurig. Die Klaviatur des Schicksals wird überwiegend von diesen beiden Enden her bespielt, dies aber mit großer Fingerfertigkeit. Parlant Papap sind jeden ersten Sonntag des Monats zu Gast im Neuköllner „Valentin Stüberl“. Im ORi um die Ecke wollen sie nun die eine oder andere neue Erfahrung machen bzw. dem Publikum die eine oder andere solche ermöglichen. Denn wenn es um Beispiele künstlerischen Schaffens geht, ist live ja doch schöner als MySpace.

PARLANT PAPAP
am Donnerstag, 03. Juni 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Montag, 22. März 2010

Rückschau: Lesung am 27. Mai: SARAH BOSETTI und JACINTA NANDI


Sarah Bosetti, geboren 1984 in Aachen, lebt als Regisseurin, Autorin und Übersetzerin in Berlin. Nach ihrem Filmstudium an der Hogeschool Sint-Lukas in Brüssel in Brüssel zog sie im Januar 2009 nach Berlin und tritt seitdem bei Lesebühnen und Poetry Slams auf. Sie arbeitete sie als Übersetzerin und Produktionsassistentin, rief die dreisprachige Künstlerzeitschrift Submarine ins Leben und dreht einen Dokumentarfilm über die Berliner Lesebühnen.


Jacinta Nandi wurde 1980 in Ost-London als Tochter einer britischen Ex-Katholikin und eines indischen Ex-Hindu geboren. Ihre erste Veröffentlichung kam mit acht Jahren: Ein sehr ernsthaftes und ziemlich sentimentales Gedicht über die Gefahr der Umweltverschmutzung wurde in einer lokalen Öko-Zeitung abgedruckt. Mit zwanzig Jahren kam sie nach Berlin. Seitdem sind ihre Geschichten und Artikel bei Exberliner, Bordercrossing und Dummy erschienen. Seit 2010 ist sie festes Mitglied der Neuköllner Lesebühne Rakete 2000.

SARAH BOSETTI und JACINTA NANDI
am Donnerstag, 27. Mai 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Freitag, 12. März 2010

Rückschau: Lesung am 20. Mai: MAX VAN DER OOS


Kurstadt-Geschädigter, etwas stärker benutzt und an einigen Stellen leicht angekratzt, aber sonst noch recht gut erhalten, mehrfach verwendet als Herbergsvater, Drogenhändler (Drogerie), Schallplattenarchivbetreuer, Weihnachtsmann, Friedhofswärter, Clown, Mitbegründer von: alternativen Häusern, Bands, Chören, Theatern und was es da noch so alles gibt. Last not least Gründungsmitglied der leider verblichenen Lesebühne „Sinn & Voll“ - der Perle Pankow’s. Aktuell vagabundiert er als Gast verschiedener Vorleseshows und vor offenen Mikros herum, ist aber auch inzwischen festes Mitglied der Lesebühne Vision & Wahn. Außerdem lädt er jeden zweiten Sonntagabend einen Gast aus der Berliner Vorleseszene in seine Radio-Sendung „Auslesen“ im Alex ein.
Das ist eigentlich alles. Das ist Max von der Oos.

MAX VAN DER OOS
am Donnerstag, 20. Mai 2010
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstrasse 8
U-Bahnhof Hermannplatz