Freitag, 6. Dezember 2013

Rückschau: Lesung am 19. Dezember:
DORIS WIRTH und SINA NESS
Ausgekippt im All und neue Texte

Sina Ness und Doris Wirth stellen Erzählungen und Gedichte vor.
Doris Wirth liest aus ihrem Debüterzählband Ausgekippt im All: "Wir sind alles nur Sterne. Ausgekippt im All. Oder Atome. Die sich kurz verbinden, bevor sie weiterdriften." In den 17 Erzählungen des vorliegenden Bandes prägt dieses Lebensgefühl die meisten der jungen Hauptfiguren, die sich inmitten urbaner Landschaften ihre eigenen Inseln eingerichtet haben. So unterschiedlich ihre Umlaufbahnen auch sind, so durchzieht sie dieselbe Melancholie des Erzähltons.
Zudem liest Doris Wirth aus noch unveröffentlichten Texten.

Sina Ness liest aus ihrem Lyrikzyklus Stromschnellen sowie weitere kurze Prosa.
In ihren Gedichten erkundet Sina Ness sowohl mit experimentellen und sprachkritischen, als auch mit traditionellen Mitteln wie Versmaß und Reim die Sprache als künstlerische Ausdrucksmöglichkeit. Dabei bewegen sich die Themen in einer weiten Bandbreite von still und persönlich bis hin zu grell und satirisch.

Sina Ness, *1982 in Basel. Sie arbeitete als Filmvorführerin und studierte Philosophie und Germanisitk in Basel sowie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim. Heute lebt sie als freie Autorin mit ihren beiden Kindern in Berlin. Sie schreibt Lyrik, Prosa und Hörspiel (Gewitter, WDR 2010, SWR 2011) und leitet Hörspiel- sowie Erzählwerkstätten für Kinder.

Doris Wirth, *1981 in Zürich. Studierte Germanistik, Filmwissenschaft und Philosophie in Zürich und Berlin. Arbeitete beim Schweizerischen Komitee für UNICEF. Seit 2010 freie Autorin, verdient auch Geld als Texterin und Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache. Schreibt Kurzgeschichten, Erzählungen und derzeit an ihrem ersten Roman. Veröffentlichungen in Magazinen und Anthologien, 2013 erschien ihr erster Erzählband Ausgekippt im All, Edition Thaleia.

DORIS WIRTH und SINA NESS
Ausgekippt im All und neue Texte

am Donnerstag, 19. Dezember 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Mittwoch, 27. November 2013

Rückschau: Lesung am 05. Dezember:
Niemand hat die Absicht, einen Tannenbaum zu errichten

Natürlich darf im ORi die obligatorische Weihnachtslesung nicht fehlen. Fehlen hingegen darf: Weihnachtsschmuck, Lametta, Glühwein und »White Christmas« vom mp3-Player. Stattdessen gibt es Weihnachtsgeschichten aus Berlin. Denn der Mythos weiß zu berichten: Als die Berliner Lesebühnenautorinnen und -autoren beim letzten Weihnachtsfeste beieinander saßen und sich gegenseitig ihre Geschichten vorlasen, kamen sie spontan auf die Idee, ein Buch daraus zu machen. Und siehe: Im Sommer war das Buch fertig. Leider war da noch nicht Weihnachten und die Autorinnen und Autoren mussten warten. Doch jetzt ja bald Weihnachten, also können sie endlich daraus vorlesen. Nicht alle 30 natürlich, die würden dann ja bis Silvester lesen, hohoho. Nein, nein, es lesen nur derer fünf, nämlich:

Jan Gympel
Insa Kohler
Mareike Barmeyer
Holger Haak
Michael-André Werner

Und es gibt Kekse.

Niemand hat die Absicht, einen Tannebaum zu errichten
Weihnachtsgeschichten aus Berlin
herausgegeben von Volker Surmann und Michael-André Werner, Satyr-Verlag
am Donnerstag, 05. Dezember 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Mittwoch, 13. November 2013

Rückschau: Lesung am 21. November:
TOBIAS PREMPER
DURCH BÄUME HINDURCH

Die Kurzgeschichten von Tobias Premper spielen in vertrauter Umgebung: daheim in der Küche, auf öffentlichen Plätzen oder an einem Fluss am Waldrand. Bevölkert von Kindern, Tieren und alten Menschen werden diese Orte zu Schauplätzen absurder Komik oder huldvoller Melancholie. Prempers Figuren durchqueren bekanntes Terrain und verkörpern gleichzeitig und anrührend die Kehrseite des Alltäglichen. In ihrer bisweilen wunderlichen Eigensinnigkeit bewahren sie dabei zutiefst menschliche Regungen.


© Malte Nies

Tobias Premper, geboren 1974, lebt als Künstler und Schriftsteller in Berlin. Er ist ein Grenzgänger zwischen Literatur und Kunst. Prosa und Lyrik bilden den Ausgangspunkt seiner künstlerischen Strategie, deren Mittelpunkt das Buch als Träger von Inhalten und Ideen in unterschiedlichsten Erscheinungsformen darstellt. Oftmals setzt er seine Texte in Bezug zu bildnerischen und konzeptuellen Überlegungen. So entstehen seit Ende der 1990er Jahre zahlreiche Künstlerbücher, Arbeiten im Bereich der konkreten Poesie sowie verschiedene Buchobjekte. 2012 zeigte das Studienzentrum für Künstlerpublikationen der Weserburg in Bremen Tobias Prempers Boxenbücher, sowie einen umfassenden Überblick aller bisher gedruckten Veröffentlichungen. Im Herbst 2013 erscheint Durch Bäume hindurch, Tobias Prempers zweites Prosa-Buch im Steidl Verlag nach Das ist eigentlich alles 2012.

TOBIAS PREMPER
DURCH BÄUME HINDURCH
am Donnerstag, 21. November 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Montag, 4. November 2013

Rückschau: Lesung an Musik am 14. Novemver:
ILKE S. PRICK und JOACHIM BECKER
ESSEN MIT FREUNDEN U-Bahnhof Hermannplatz

Der Job ein Provisorium, die letzte Beziehung ein Drama und eine Mutter, die ihren zweiten Frühling erlebt: Luise hat es nicht leicht, doch den Absprung ins richtige Leben hat sie bislang nicht gewagt. Rettender Anker in den Wellen des Alltags ist ihr Freundeskreis. Den versammelt sie regelmäßig um ihren Küchentisch und bekocht ihn mit Leidenschaft. Als Luise beinahe aus Notwehr ihre Passion zum Beruf macht und den Cateringservice „Essen mit Freunden gründet, gerät allerdings mehr als nur ihr professionelles Sein aus den Fugen. Mit ihren Menüs will sie den Magen verwöhnen und die Herzen verzaubern – doch wer zaubern will, muss sich auf Überraschungen gefasst machen...


© Martina Machel

Ilke S. Prick studierte Psychologie und arbeitet heute als freiberufliche Autorin. Sie schreibt Kolumnen für die taz, veröffentlichte Jugendbücher und betreibt den Blog Nachrichten vom Küchentisch. Essen mit Freunden erschien im August 2013 und ist ihr erster Roman für Erwachsene.
Joachim Becker wäre beinahe beruflich übers Meer gefahren, doch dann fing er lieber an zu komponieren und Musik zu machen. Er begleitet den Abend am Piano.

ILKE S. PRICK und JOACHIM BECKER
ESSEN MIT FREUNDEN
eine Lesung an Musik
am Donnerstag, 14. November 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Rückschau: Lesung am 31. Oktober:
SARAH DIEHL
ESKIMO LIMON 9

Willkommen in Niederbrechen:
Eine jüdische Familie zieht in die hessische Provinz.
Für die alarmierte Dorfgemeinschaft stellt sich die bange Frage: Wie geht man mit den Neuen um? Während sich Ehemann Chen in die Arbeit stürzt und Ehefrau Ziggy versucht, sich mithilfe des altlinken Dorfkauzes Rainer Koffel in der neuen Heimat zurechtzufinden und ihrer eigenen Emanzipationsgeschichte nachgeht, klärt Sohn Eran seine interessierten Mitschüler darüber auf, dass die Eis am Stiel-Filme, anders als von der Dorfjugend vermutet, nicht aus Italien, sondern aus Israel kommen – wo sie Eskimo Limon heißen. Dabei tritt in einem Reigen von Missverständnissen die Wahrheit zutage: Die Deutschen wissen zwar vieles über Judenvernichtung – aber kaum etwas über Juden...

Eskimo Limon 9 ist einbemerkenswertes deutsches Buch über Juden und Israel, glaubhaft erzählt, mit vielen Details der deutsch-jüdischen Begegnungen, über die man in dieser Klarheit selten in einem Buch gelesen hat. Fabian Wolff, Jüdische Allgemeine Zeitung


© Frank Schwarz

Sarah Diehl, geboren 1978, lebt als Publizistin und Filmemacherin in Berlin und hat dort Museologie, Afrikawissenschaften und Gender Studies studiert. Sie arbeitet zum Thema reproduktive Rechte im internationalen Kontext, hat hierzu bereits zwei Anthologien herausgebracht und einen preisgekrönten Dokumentarfilm gedreht: Abortion Democracy: Poland / South Africa. Ihr Debüt-Roman Eskimo Linom 9 ist 2012 im Atrium-Verlag erschienen. Derzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Dokumentarfilm und an ihrem nächsten Roman.

SARAH DIEHL
ESKIMO LIMON 9
am Donnerstag, 31. Oktober 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Dienstag, 8. Oktober 2013

Rückschau: Lesung am 27. September:

IRENA BREŽNÁ
DIE UNDANKBARE FREMDE

„Wir ließen unser kleines Land im vertrauten Dunkel zurück und näherten uns der leuchtenden Fremde“.
1968 beginnt Irena Brežnás schmaler aber hochkonzentrierter Roman, der auf engstem Raum Verletzung und Befreiung, Aufbegehren und wildes Um-Sich-Schlagen, Poesie und Versöhnung vorführt, dazu eine ganze Galerie hochdramatischer Lebensläufe und Charaktere. Dies alles in einer Sprache, in deren Poesie sich harte Fakten knirschend einschieben wie Eisenstangen in ein Getriebe.
Die Erzählerin verschlägt es in ein reiches Land, das ihr vorkommt wie ein sicherer Hafen von bizarrer Saturiertheit, Sauberkeit und Ordnung, ein von Zäunen verstelltes Paradies voller Ordnungshüter und Kehrmaschinen – zu viel Starre für ein heranwachsendes Mädchen. Schon bei der Einreise wird ihr Name vom Grenzbeamten verstümmelt, er passt nicht recht ins Schweizer System. Ein halbes Leben segelt sie gezwungenermaßen unter falscher Flagge und vermisst im kalten, gleißenden Licht der Fremde die unfreie, schmuddelige Geborgenheit der Heimat.
Dankbarkeit wird erwartet dafür, dass sie aufgenommen wurde, aber niemand kommt auf die Idee, sich dafür zu bedanken, dass sie kam. Als Heranwachsende rebelliert sie nicht nur gegen ihre Eltern, sondern vor allem gegen das fremde Gastland, das eine kleine Einheimische aus ihr machen will und sie nicht sie selbst sein lässt, sie einengt, einschränkt und kupiert. Erst ganz am Ende gelingt die Versöhnung.
Wie Mini-Romane, Kondensate paradoxen Lebens, sind Szenen durch das gesamte Buch gestreut, in denen die Erzählerin, nun bereits eingebürgert und mit ihrem Schicksal halbwegs versöhnt, als Dolmetscherin zwischen Emigranten und heimischen Behörden fungiert. Sie trifft auf eine Galerie extremer Lebensgeschichten und eine Phalanx von gestrandeten, die irgendwie versuchen, etwas aus ihrem Leben zu machen: Gauner, Selbstmörder, Depressive, Schlawiner, Kriegsflüchtlinge, Überanpasser, Idealisten und Naive.

»Es ist die brillant geschriebene Geschichte einer Identitätsfindung zwischen Anpassung und Widerstand. So schonungslos, wütend und erkenntnisreich hat noch nie eine hiesige Migrantin über ihr Dasein in der Fremde geschrieben.« Peer Teuwsen, DIE ZEIT, Schweiz

»Die bissigste der widerspenstigen Schweizer Integrationsgeschichten.« Berliner Zeitung


© Marian Strauch

Irena Brežná, geboren 1950 in der Tschechoslowakei, emigrierte 1968 in die Schweiz. Journalistin, Schriftstellerin, Slawistin, Psychologin, Menschenrechtlerin. Nach Schuppenhaut 2008 und dem autobiographisch gefärbten Roman Die beste aller Welten 2010 ist Die undankbare Fremde ihr dritter Roman. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den EMMA-Journalistinnenpreis und den Theodor-Wolff-Preis für ihre Kriegsreportagen aus Tschetschenien. Für Die undankbare Fremde, erschienen bei Galiani, wurde Irena Brežná 2012 mit dem Eidgenössischen Literaturpreis ausgezeichnet.

IRENA BREŽNÁ
DIE UNDANKBARE FREMDE
am Freitag, 27. September 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Mit Unterstützung von Pro Helvetia
Schweizer Kulturstiftung


Rückschau: Lesung am 19. September: Das NaRr - Schweizer Kochkunst live gelesen

Das NaRr:
Ein garstiger Herbstmorgen. Drei Studenten der Germanistik stehen nach einer Goethe-Vorlesung im nassen Wind, rauchen und diskutieren über die junge Schweizer Literaturszene. Es fehlen Möglichkeiten zum Austausch und Veröffentlichen - die Lösung: ein neues Literaturmagazin, das jungen Autorinnen und Autoren eine Plattform bietet, Lesungen organisiert und bei der Vernetzung hilft. So gründen Lukas Gloor, René Frauchiger und Daniel Kissling das NaRr: im Sommer 2011 erscheint die erste Ausgabe, über 100 Autorinnen und Autoren aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und der Türkei hat das NaRr seither in acht Ausgaben veröffentlicht.

Im Winter 2012 erschien die erste Sondernummer, das NaRr Koch Les Buch. 21 AutorInnen schrieben frische Texte zu 21 virtuosen, von zwei Köchinnen eigens kreierten Rezepten. Die Idee dahinter: Beim Kochen entstehen Wartezeiten. Das Hühnchen muss garen, der Teig aufgehen, die Sauce kalt werden. Was tun in dieser Zeit? Lesen! Finanziert durch Crowdfunding hat sich das literarisch-kulinarische Experiment bis anhin im Eigenvertrieb rund 500 Mal verkauft!

Und auch 2013 wagt das NaRr sich in neue Gefilde vor, will junge Literatur noch mehr mit dem Alltag verknüpfen. Das Instrument dazu soll die NaRrgenda 2014 sein. Ein Buch, das einen das ganze Jahr über begleiten soll, das man immer dabei, in das man seine Termine schreibt und in dem man liest, wenn man gerade Zeit hat. Die NaRrgenda wurde wiederum via Crowdfunding finanziert und erscheint im Oktober 2014.

Die Lesenden:

Kristina Schippling, geboren 1983 in Halle/Saale, Doktorandin an der Martin-Luther-Universität Halle und nebenberuflich freischaffende Künstlerin - Schriftstellerin, Schauspielerin und Regisseurin. Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften. Ihr literarisches Debüt Meine drei Gesichter erschien beim Mitteldeutschen Verlag.

Doris Wirth, 1981 in Zürich geboren, wohnhaft in Berlin, studierte Germanistik, Filmwissenschaft und Philosophie. Ihre Erzählungen wurden mehrfach ausgezeichnet und in Magazinen und Anthologien veröffentlicht, zuletzt When we were walking in der Literaturzeitschrift SALZ. Im Herbst 2012 ist sie Stadtschreiberin in Rottweil. Im April erschien ihr Erzählband Ausgekippt im All.

Jan Decker, 1977 in Kassel geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er schrieb Theaterstücke mit Uraufführungen am Staatstheater Nürnberg und dem Theater Vorpommern sowie zahlreiche Hörspiele und Features. 2012 Spreewald-Literatur-Stipendium und Literaturpreis Prenzlauer Berg. Sein Buch Eckermann erschien im selben Jahr mit Zeichnungen von Kay Voigtmann in der Edition Ornament.

Clemens Schittko, 1978 in Berlin/DDR geboren, ist ausgebildeter Gebäudereiniger und Verlagskaufmann. Nach einem abgebrochenen Studium der Literatur-, Musikwissenschaft und Philosophie arbeitete er u.a. als Fensterputzer und Lektor. Seine Lyrik wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Lauter niemand preis für politische Lyrik 2010. Neben unzähligen Veröffentlichungen in Literaturmagazinen, -zeitschriften und Anthologien sind von ihm u.a. bisher erschienen: Und ginge es demokratisch zu, Manifest der Nachhut und Who is who / is who or what.

Rüdiger Saß, geboren 1966, Soziologe, wohnhaft in Hamburg, zuletzt erschienen: Das nervöse Zeitalter.

Daniel Kissling, geboren 1987, seit Februar 2013 Geschäftsleiter des Kulturlokals gleich hinter dem Bahnhof Olten. 2011 gründete er gemeinsam mit René Frauchiger und Lukas Gloor das Literaturmagazin „NaRr“. Daniel Kissling betätigt sich als Kulturveranstalter, Musikjournalist beim Online-Magazin Metal Factory, Buchtipp-Geber beim Oltner Kulturmagazin KOLT, schreibt Prosa, vornehmlich Kurzgeschichten, Miniaturen und Kolumnen, und mixt Drinks.

Das NaRr Koch Les Buch im ORi Berlin
Schweizer Kochkunst live gelesen
am Donnerstag, 19. September 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Dienstag, 27. August 2013

Rückschau: Lesung am 29. August: ALBERT TULLIO LIEBERG
DER DREIECKIGE MENSCH

Petas Körper besteht aus einem Dreieck mit zwei gleichschenkeligen Seitenlinien, aus denen zwei schmächtige Ärmchen wachsen. Unter der Grundlinie hat er noch zwei dünne Beinchen. Weil Manfred ihn darum gebeten hat, stellt Peta Auszüge aus seinem Tagebuch zusammen und kommentiert damit seine Krisen, Leidenschaften und Wahnvorstellungen: Die harmlose Stuckleiste an seiner Zimmerdecke, die sich plötzlich in einen schweren Gegenstand aus Gußeisen verwandelt und auf ihn herabfällt. Die Aggression an einer alten Frau beim Schwimmen im Stadtbad. Die morgendliche Busfahrt zur Arbeit, auf der er sein Leben verwettet, weil der Bus es nicht schafft beim nächsten Grün über eine Ampel zu kommen. Das Schwangerschaftserlebnis auf dem Spielplatz unter schwangeren Müttern. Die kleine Halbschwester Evi, die sich weigert Peta als dreieckigen Gegenstand zu malen. Der Fiebertraum, der nach Jahrzehnten wieder zurückkehrt. Sein Verhältnis zu sich selbst und zu den Menschen...

Albert Tullio Lieberg, Sohn eines estländischen Vaters und einer italienischen Mutter, wird in Mailand geboren. Er wächst im Ruhrgebiet auf - Gelegenheitsjobs und Sänger einer Punkrockband. Nach dem Diplom in Soziologie und Wirtschaft beendet er in London das Studium des lyrischen Gesangs. Es folgt parallel dazu die Promotion in Entwicklungspolitik an der Universität München. Nicht nur während seiner Ausbildung arbeitet er als Statist und Schauspieler für Theater und Film, als Kellner und Barmann, als Zeitungsbote, in Gärtnereien, als Landarbeiter auf Plantagen und als Montagearbeiter in Stahlwerken. In den neunziger Jahre zieht er nach Rom, später nach Barcelona. Seit über fünfzehn Jahren ist er immer wieder als Entwicklungsberater für die Vereinten Nationen in Krisengebieten tätig. Er schreibt Romane, Erzählungen, und Kurztexte.

ALBERT TULLIO LIEBERG
DER DREIECKIGE MENSCH
am Donnerstag, 29. August 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Montag, 29. Juli 2013

Rückschau: Lesung am 15. August: MARIÄ HIMMELFAHRT

Christi Himmelfahrt kennen alle. Zumindest alle Männer: Das ist der schöne Herrentag, wenn die Väter, Onkel, Brüder und Gemahle mit den Leiterwägelchen voller Bierfässer singend durch die Heide ziehen und irgendwann hinter die Büsche fallen - bei der sogenannten Herrentagspartie handelt es sich übrigens um eine Berliner Erfindung und wissenschaftlich natürlich um eine der vielbedeutenden Initiationsriten "zur Einweihung der Jüngeren in die Sitten und Unsitten von Männlichkeit" (Wikipedia). Aber Mariä Himmelfahrt? Wenn überhaupt, dann wird da eher gepilgert, und zwar vorzugsweise auf Knien. Der Damentag ist jedenfalls noch nicht erfunden, vielleicht weil Leiterwägelchen zu Ballkleidern nicht stilecht passen. Oder weil das im Katholizismus mit dem Alkohol und auch mit den Frauen immer so eine Sache ist. Wer kennt schon die "Sitten und Unsitten von Weiblichkeit"? Aber es gibt ja auch ganz praktische Fragen: Wie hat man sich eine Himmelfahrt überhaupt vorzustellen? Wachsen einem Flügel? Kommt die Himmelsleiter ins Spiel? Oder erfolgt das heutzutage motorisiert - und gilt auf dem Weg nach oben dann rechts vor links? Diese und viele weitere Fragen werden mit Heiligenschein beleuchtet. MARIÄ HIMMELFAHRT
mit
Doris Wirth
Fräulein Dotty
Michael-André Werner
Rita Domeinski
Saskia Jaja
Yorck Kronenberg
am Donnerstag, 15. August 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 08. August: Frische Texte! - DRUCK

Kreatives Schreiben e.V. proudly presents: FRISCHE TEXTE!

Schreiben macht Spaß. Auch unter Druck: Zeitdruck, Themendruck, Gruppendruck. Dreißig Jugendliche haben Anfang August diese Erfahrung in der Schreibwerkstatt »DRUCK« gemacht.

Geschrieben wurde zum Thema und zu ganz anderen Anregungen: Geschichten. Und Stories. Auch Gedichte. Sogar Lieder. Wort-Gebilde. Interaktive Texte. Vielleicht ein Hörspiel. Texte, die doch gar keinen Namen haben. Aber fast alle haben nicht allein geschrieben. Sondern zu zweit. Oder zu dritt. Oder in kleinen Grüppchen. Oder großen. Vier dieser dreißig Jugendlichen lesen, was sie Anfang August geschrieben haben.

Die Werkstatt wurde unterstützt von der Aktion Mensch, Medienpartner war DAS MAGAZIN.

Frische Texte! - DRUCK

Es lesen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werkstatt am Donnerstag, 8. August 2012
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 04. Juli: DAVID NECCHI

Unerwartete Lieder über das Reisen, Leben, Verschwinden und Versinken, mal klassischer Folk, Honky Tonk oder experimentell, lärmend, ein Marktplatz in einen Abgrund rutschend: Ein Blues- und Folksänger an den Straßenecken Europas... Nach einigen Jahren unterwegs verlangsamt David Necchi sein Tempo, um manche seiner Texte und Gedichte zu Liedern zu formen. Im ORi gibt es ein Best-Of davon.

DAVID NECCHI
Gedichte - HoboBlues - SpokenWord -ExperimentalFolk - HonkyTonkLiedermacher
am Donnerstag, 04. Juli 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Dienstag, 18. Juni 2013

Rückschau: Lesung am 20. Juni:
SARA GMUER
KARIZMA

Victoria hat aufgehört zu modeln, weil sie mit Mitte zwanzig nicht mehr als sechzehn durchgeht. Jetzt langweilt sie sich in Berlin. Als sie dem Rapper Said begegnet, wissen beide, dass sie den Rest des Lebens miteinander verbringen werden. Doch dann verschwindet Said bei einer Tournee in den Fluten des Mittelmeers. Auf die Trauer folgt die Einsamkeit, in der Victoria Said wiederzufinden glaubt. Und sie findet ihn – in seiner Sprache und seiner Musik.
Karizma spielt in der Berliner Hip Hop Szene und beschreibt authentisch und schonungslos Aufstieg und Fall der Rapperin Victoria. Karizma ist Lovestory, Hiphop- Video und Großstadt-Roadmovie, und so lässig und rasant, wie Sara Gmuer die Geschichte ihrer Heldin erzählt, wird schnell klar, dass die Straßen Berlins breiter sind als anderswo. Ein außergewöhnliches Romandebüt, in dem es ohne jede Spur von Kitsch um große Gefühle geht – laut, poetisch, sexy.

"Jeder, der Rap gerne mag, kennt dieses Gefühl: Mit der Stadt kämpfend durch die Straßen gehen, und dazu läuft Hiphop und der Euch-zeige-ich-es-Film. Sara Gmuer hat das Buch dazu geschrieben." Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

"Laut und witzig – ein absolut cooles Debüt." 1LIVE

"Ganz großes Kino im Kopf." rbb Fritz


© Janine Guldener

Sara Gmuer, geboren 1980 in Locarno, verbrachte ihre Kindheit in der italienischen Schweiz, ihre Jugend in Luzern. Mit siebzehn brach sie die Schule ab und reiste durch die Welt. 2002 beendete sie in Zürich die Schauspielschule. 2012 veröffentlichte sie ihren Debütroman Karizma, der bei orange-press erschienen ist.

SARA GMUER
KARIZMA
am Donnerstag, 20. Juni 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Mittwoch, 5. Juni 2013

Rückschau: Lesung am 06. Juni:
SVEN KOCAR

[...] ich gab nicht auf, und sprach wenig später wieder eine vorbeigehende Frau mit den Worten an: „Entschuldigung! Können Sie mir sagen, wie spät es ist?“ Diese Frau, die immerhin kurz stehen blieb, erwiderte doch allen Ernstes: „Tut mir leid, ich habe kein Geld!“, bevor sie fluchtartig verschwand. [...]

Sven Kocar, Jahrgang 1980, ist gelernter Mediengestalter und hat sich im letzten Jahr als Fotograf und Autor nebenberuflich selbstständig gemacht. Solch merkwürdig anmutenden Reaktion erlebt er recht häufig, wenn er mit dem Rollstuhl unterwegs ist. Seine Kurzgeschichten erzählen von wahren Begegnungen mit Menschen, deren Verhalten ihm gegenüber man bestenfalls als abenteuerlich bezeichnen könnte. Natürlich würzt er seine Erlebnisse stets mit einer Priese Humor!

Die Lesung wird begleitet von einer Fotoshow mit Bildern des Autors. Da er aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen, die Kamera ausschließlich mit den Füßen zu händeln vermag, entstehen meist völlig andere Blickwinkel, mit denen sich alltägliche Dinge in ungewohnter, fast rätselhafter Weise präsentieren lassen.

Sven Kocar · svocar.de
Ungewöhnliche Perspektiven in Bild und Text
am Donnerstag, 6. Juni 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Montag, 6. Mai 2013

Rückschau: Lesung am 02. Mai: DIETMAR GUTH BASALT

„Wenn es für jeden Menschen eine Zeit gibt, der er ganz angehört, dann ist meine Zeit der letzte Augenblick vor dem Beginn, der erste Augenblick nach dem Ende.“

Der todkranke Vater hat sich aus der Großstadt in die ferne Provinz zurückgezogen, wo er einst mit seiner Familie gelebt hatte. Eines Tages ruft er an und behauptet: „Sie ist da.“ Er meint damit offensichtlich die im frühen Kindesalter des Sohnes verstorbene Mutter. Eine Ungeheuerlichkeit - ist der Vater verrückt geworden? Hat sich der Sohn verhört? Belastet durch den frühen Tod der Mutter, erschließen sich dem Sohn weder Ansichten noch Entscheidungen des Vaters, stehen unterschiedlich empfundenen Erinnerungen der Verständigung entgegen. Der Tod scheint zwischen beiden eine unüberbrückbare Lücke auch im Geist erzeugt zu haben. Immer wieder beginnen sie den Dialog. Immer wieder offenbart sich der Widerspruch, den der Vater mit dem letzten Mittel überbrücken will. Basalt ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Vater-Sohn-Beziehung und die Geschichte der ewigen Suche nach Nähe und Zuneigung.

Dietmar Guth, geboren 1959, studierte Gemanistik, Philosophie und Literaturwissenschaft in Freiburg, begann in den 80er Jahren Hörspiele zu schreiben, insbesondere für Radio Bremen und den Bayerischen Rundfunk. Seit 2006 lebt er in Mecklenburg. Seine Novelle Basalt ist 2012 im Verlag edition m erschienen. Es ist der 8. Band der Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern, die vom Literaturhaus Rostock herausgegeben wird.

DIETMAR GUTH
BASALT
am Donnerstag, 02. Mai 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung und Film am 18. April: WAS BILDET IHR UNS EIN?

30 junge Autor_innen haben in dem Buch WAS BILDET IHR UNS EIN? über ihre Hürden im Bildungssystem geschrieben. In Essays und Selbstporträts schildern sie, woran sie gescheitert sind, fast gescheitert wären oder wo sie Probleme im Bildungssystem sehen. Mit dem Buch will die gleichnamige Initiative WAS BILDET IHR UNS EIN? der jungen Generation eine Stimme geben und sich in die Bildungsdebatte einmischen. Das Ziel ist nichts Geringeres als die Bildungsrevolution.

Es lesen und diskutieren:
Susanne Czaja aus Wenn der Migrationshintergrund zum Vordergrund wird
Stella Tauber aus Ich kämpfte mich durch's Abendabitur, um an der Uni zu scheitern
Moderation: Bettina Malter, Herausgeberin von WAS BILDET IHR UNS EIN?

Außerdem wird der Kurzfilm ganztags - Stimmen aus dem Schulalltag gezeigt, in dem Berliner Schüler_innen über ihre Erfahrungen mit der Ganztagsschule sprechen.
Die Macher des Filmes freuen sich auf spannende Fragen und Diskussionen im Anschluss: Susanne Czaja, Bettina Malter, Rainald Manthe und Bernhard Strubel.

WAS BILDET IHR UNS EIN?
Lesung und Film
am Donnerstag, 18. April 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Dienstag, 2. April 2013

Rückblick: Lesung am 04. April: MOTZMANN und andere Zustände

Textminiaturen erzählen als Momentaufnahmen mit subtilem Humor vom Alltag in einer Großstadt. Die gesammelten Details gelebter und erlebter Zustände werden poetisch reflektiert: Etwa die ungehaltene Rede eines ungehaltenen Mannes, der den Zustand unseres alltäglichen Wahnsinns hinterfragt.
Hagen Damwerth’s musikalische Improvisationen auf verschiedenen Instrumenten verschmelzen mit den Texten von Antje Jülich zu Collagen aus Worten und Tönen, die sich wechselseitig vorantreiben, und verführen zugleich mit ihren ganz eigenen Assoziationen zum Hören.

(…) Doch immer ist da
Etwas
Das mich unglaublich angeht
Etwas
Was mir unglaublich nahe geht
Etwas
Dem ich nahe komme
Etwas
Auf seine Weise rüttelt mich
Wach (…)

MOTZMANN und andere Zustände
Eine musikalische Lesung
mit Antje Jülich (Text) & Hagen Damwerth (Musik)
am Donnerstag, 04. April 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Samstag, 23. Februar 2013

Rückblick: Lesung am 07. März: LIVE-HÖRSPIEL THE BEST OF RENKA and ASKA - GESANGSGRUPPE OBERMAIER " schwar di-ri "

Die Metropolinnen Renata Borowczak und Johanna Rubinroth lesen live die Lieblings-Stücke aus ihrer Hörspielserie „Kick, Krieg und Katastrophen“. Die Quint-Essenz deutsch-polnischer Beziehungen auf den Punkt gebracht. Schonungslos, live und wahrhaftig. Mit Dia-Show.
Die beiden Polinnen leben in Berlin. Arbeiten für Hörfunk und TV.

Für die musikalische Untermalung sorgt die Gesangsgruppe Obermaier: Dreistimmiger Gesang aus dem alpenländischen Raum.

LIVE-HÖRSPIEL THE BEST OF RENKA and ASKA
GESANGSGRUPPE OBERMAIER " schwar di-ri "
am Donnerstag, 07. Februar 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz